DAX – wo bleiben die Rekorde?

Im Sommer vergangenen Jahres kämpfte der DAX verbissen um die 10.000er-Marke. Erst nach der bereinigenden Korrektur im Oktober lockte der Aktienmarkt wieder ausreichend Käufer an. Dank Schützenhilfe durch die EZB erfolgte schließlich im Januar der nachhaltige Sprung in fünfstellige Kursdimensionen. Inzwischen sind DAX-Stände oberhalb der 10.000er-Marke zur Gewohnheit geworden. Von den gut 150 Handelstagen seit Jahresbeginn notierte er nur an neun Tagen auf Schlusskursbasis unter der Schwelle. Die derzeit gültige Bestmarke datiert vom 10. April und liegt bei 12.390,75 Punkten.Doch aktuell schafft der DAX keine neuen Rekordmarken und auch viele Einzelwerte sind von Rekordständen noch weit entfernt – kein gutes Zeichen für den Gesamtmarkt derzeit.

An jenem Rekordtag am 10.4.2015 brachten es die 30 Indexmitglieder auf einen Marktkapitalisierung von 1327 Mrd. Euro. Eine auf den ersten Blick hohe Summe, im internationalen Vergleich ist dies aber eher bescheiden. Zur Einordnung: Apple als weltweit teuerstes Unternehmen kommt auf einen Börsenwert von rund 600 Mrd. Euro. Der iPhone-Hersteller ist somit ungefähr halb so viel wert wie der DAX auf seinem im April erreichten Jahreshoch.

Apple, 1 Jahr

Die Rekordjagd beim Index täuscht zugleich darüber hinweg, dass weniger als die Hälfte der Mitglieder in diesem Jahr ebenfalls mit frischen Bestmarken aufwarten können. Dazu zählen BASF, Bayer, Beiersdorf, BMW, Continental, Deutsche Post, Fresenius, Fresenius Medical Care, Henkel, Linde, Merck und VW. Besonders die beiden Automobilwerte haben sich inzwischen wieder recht deutlich von ihren Hochs entfernt. Auf der anderen Seite datiert bei sieben Gesellschaften die Rekordmarke sogar noch aus dem Jahr 2000: Allianz, Commerzbank, Deutsche Telekom, Infineon, Münchener Rück, SAP und Siemens. Selbst inklusive der in der Zwischenzeit aufgelaufenen Dividendenzahlungen verkleinert sich diese Aufstellung nur um SAP. Siemens befindet sich knapp an der Schwelle. Noch länger zurückblicken müssen nur die Aktionäre von Daimler und der Lufthansa. Die Papiere des Stuttgarter Autobauers markierten im Mai 1998 ihre Bestmarke, der Kranichwert im Juli 1998. Die aktuelle Unsicherheit über die Folgen der Abwertung des Yuan drücken auf die Kurse im DAX, in seiner Seitwärtsrange der vergangenen Wochen orientiert er sich wieder in Richtung 11.000 beziehungsweise 10.700 Punkte. Wir haben in unserer ISIN-Liste wieder einiges an Handwerkszeug angelegt, um von anstehenden Kursbewegungen zu profitieren, defensiv und offensiv. Schauen Sie mal rein.