Vorstandswoche

Stabiler Anker in schweren Zeiten?

 

Die Cewe Stiftung zählt zu Europas größten Unternehmen im Bereich Fotoservice und ist Innovativer Anbieter im Online-Druck. Das Unternehmen unterteilt das Geschäft in 3 Einheiten. Am bedeutendsten ist der Bereich Fotofinishing mit dem beliebten Cewe Fotobuch. Nach dem Zusammenfall der analogen Fotografie ist das Unternehmen längst in der digitalen Welt angekommen. Die Einheit läuft sehr erfolgreich und erwirtschaftet eine EBIT-Marge von über 10%. Traditionell erzielen die Oldenburger in diesem Segment die wesentlichen Gewinne erst im Schlussquartal. „Das 1. Halbjahr ist traditionell schwach und für uns recht unbedeutend. Quartal Nr. 3, das Sommerquartal, der ehemalige Gewinnbringer, gibt seine Ertragskraft immer weiter an Quartal Nr. 4, das Weihnachtsquartal, ab. Im 4. Quartal erwirtschaften wir den Gewinn des Jahres“, sagt uns CFO Olaf Holzkämper im Hintergrundgespräch. Die Aussichten für Fotofinishing sind unverändert. Cewe versucht die Einheit durch weitere Aktivitäten rund um das Foto voranzubringen. Jüngst wurde dazu die Mehrheit an DeinDesign gekauft, die individualisierbare Smartphone Schutzhüllen und andere Folien für elektronische Geräte vertreiben. Laut Holzkämper ist im Bereich Fotofinishing eine weitere Steigerung der EBIT-Marge durchaus drin.

Die größten Wachstumsraten erwartet der CFO in der Zukunft vom kommerziellen Online-Druck. In diesem Bereich will das Unternehmen in diesem Jahr bereits 80 Mio. Euro umsetzen. In den ersten 6 Monaten lag das Umsatzplus bei 7%. „Wir hatten im vergleichbaren Vorjahreszeitraum Projekte abgewickelt, die wir kaum noch anbieten. Zudem hatten wir einen positiven Effekt durch die Wahlen in 11 Bundesländern. Viele Politiker haben ihre Plakate und Flyer bei uns drucken lassen. Bereinigen wir um diesen Effekt, dann haben wir ein Wachstum von rund 10% erreicht“, so der Finanzvorstand. Von den Aussichten dieser Einheit und vom Wandel vom offline zum online Druck ist Holzkämper weiterhin überzeugt. „Online-Druck wird für Cewe ein zweites starkes Standbein werden. Die Digitalisierung lässt sich nicht aufhalten. Wir bieten eine gute Qualität zu einem erheblich günstigeren Preis.“ Im Online-Druck erzielte das Unternehmen im Jahr 2014 noch ein negatives EBIT von knapp 3 Mio. Euro. 2015 sollen sich die Verluste verringern. 2016 wird ein positives Ergebnis erwartet. Das Segment wird zudem durch Kaufpreisallokationen belastet, die sich in diesem Jahr noch auf ca. 2.4 Mio. Euro belaufen. Ab 2017 entfallen diese fast komplett. Perspektivisch soll der Online-Druck mit einer EBIT-Marge von ca. 8% wirtschaften.