Aktien Europa
Kurse profitieren von Rückenwind aus den USA und Pause in China
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Donnerstag ihren Erholungskurs vom Vortag fortgesetzt. "Rückenwind aus den USA und Pause in China", brachten die Analysten der LBBW den Grund dafür auf den Punkt. Der EuroStoxx 50 stieg im späten Vormittagshandel um 1,44 Prozent auf 3244,82 Punkte.
Damit können Anleger zunächst durchatmen: Nachdem der Leitindex der Eurozone im August mit etwas mehr als 9 Prozent Minus so kräftige Einbußen erlitten hatte wie zuletzt vor vier Jahren, war er auch schwach in den September gestartet.
Der CAC 40 in Paris gewann am Donnerstag 1,53 Prozent auf 4624,78 Punkte, und in London rückte der FTSE 100 um 1,83 Prozent auf 6194,29 Punkte vor.
Die Erwartung einer späteren Zinswende in den Vereinigten Staaten habe tags zuvor der Wall Street spürbar Auftrieb gegeben, hieß es seitens der LBBW. Am morgigen Freitag werden die offiziellen Zahlen zum US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht.
Hilfreich für den Handel sei nach den jüngsten Börsenturbulenzen in China zudem, dass dort die Börsen an diesem Tag und am Freitag feierstagsbedingt geschlossen blieben. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft feiert den 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Asien.
Alle 19 Subsektoren des Stoxx Europe 600 verzeichneten Gewinne. Die geringsten verbuchte die Versorgerbranche, die kräftigsten die Branche der Bergbauunternehmen, die sich am Vortag besonders schwach gezeigt hatte.
Der französische Musik- und Medienkonzern Vivendi hat sein Wachstumstempo im zweiten Quartal zwar beschleunigt, aber beim Gewinn enttäuscht. Mit plus 0,07 Prozent war die Aktie der zweitschwächste Wert im Leitindex der Eurozone nach dem Engie-Papier , das um 0,61 Prozent nachgab.
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Im Pariser Leitindex stach die EdF-Aktie mit einem Abschlag von 3,45 Prozent hervor. Der Versorger gab bekannt, dass sich die Inbetriebnahme des im Bau befindlichen Kernreaktors in Flamanville (Normandie) um ein weiteres Jahr verschiebt. Zudem rechnet EdF mit Zusatzkosten von 2 Milliarden Euro. Ursprünglich waren die Kosten auf 3 Milliarden Euro beziffert worden, zuletzt auf 8,5 Milliarden Euro und nun auf 10,5 Milliarden Euro.
Die Anteilsscheine von Easyjet waren hingegen Spitzenwert im FTSE 100 mit plus 6,16 Prozent. Kurz vor dem Ende des laufenden Geschäftsjahres am 30. September hob die Billig-Fluggesellschaft ihr Ziel für den Vorsteuergewinn an. Die Aktie der Fluggesellschaft IAG profitierte derweil von einer positiven Studie der HSBC.
In Zürich wiederum stand der Syngenta-Titel mit plus 3,18 Prozent im Rampenlicht und war damit unangefochten Spitzenwert im SMI. Die Pläne des Agro-Chemiekonzerns zum Verkauf seiner Gemüsesaatgut-Sparte sowie die Bekanntgabe eines 2 Milliarden US-Dollar schweren Aktienrückkaufprogramms kamen gut bei den Anlegern an./ck/das