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    MONTE CARLO/ROUNDUP  503  0 Kommentare Rückversicherer hoffen auf Ende des Preisverfalls

    MONTE CARLO (dpa-AFX) - Die Rückversicherungsbranche hofft nach jahrelangem Preisverfall auf ein baldiges Ende der Abwärtsspirale. Die Talsohle im Geschäft mit Erstversicherern und Großkunden könne 2016 erreicht sein, sagte der Chef des weltweit drittgrößten Rückversicherers Hannover Rück, Ulrich Wallin, am Montag beim Branchentreffen "Rendez-vous de Septembre" in Monte Carlo. Der Branchenzweite Swiss Re rechnet in vielen Bereichen mit einer Stabilisierung. Weltmarktführer Munich Re warnte jedoch vor Dumpingpreisen. Für 2016 erwartet er lediglich eine Abschwächung des jüngsten Abwärtstrends.

    Die Aktien der drei größten Rückversicherer reagierten am Montag nur wenig auf die Nachrichten. Die Swiss-Re-Titel legten bis zur Mittagszeit am stärksten um 0,36 Prozent zu und gehörten damit zu den stärkeren Werten im Schweizer Leitindex SMI . Der Kurs der Munich Re hielt sich ohne Änderungen im Mittelfeld des Dax . Die Hannover-Rück-Papiere entwickelten sich mit minus 0,02 Prozent etwas besser als der MDax .

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    Beim jährlichen Branchentreffen in Monte Carlo sprechen Rückversicherer mit Erstversicherern und Großkunden aus der Industrie über die Konditionen für das kommende Jahr. Zum Jahreswechsel steht jeweils ein Großteil der Verträge in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung zur Erneuerung an.

    Die Rückversicherungsbranche sitzt dank der geringen Katastrophenschäden der vergangenen Jahre auf Kapitalpolstern in Rekordhöhe. Die Nachfrage von Erstversicherern wie Allianz und Axa hält mit diesem Anstieg nicht mit. Die Preise im Rückversicherungsgeschäft befinden sich im Sinkflug. Hannover-Rück-Chef Wallin hat sich zum Ziel gesetzt, die Preise 2016 nun im Schnitt auf dem Niveau des Vorjahres zu halten.

    Mit einem Preisanstieg rechnet Wallin allerdings erst nach größeren Katastrophenschäden. "Wir haben Preiserhöhungen immer in den Jahren nach Gewinneinbrüchen gesehen", sagte er. So hatten die Tsunami- und Atomkatastrophe in Japan sowie mehrere Erdbeben im Jahr 2011 dazu geführt, dass die Rückversicherer für die übernommenen Risiken anschließend höhere Prämien durchsetzen konnten.

    Wenn die Eigenkapitalrendite der Branche - wie 2011 - unter 5 Prozent falle, gehe es auch bei den Preisen wieder nach oben, sagte Wallin. Laut der Ratingagentur Fitch dürfte die Eigenkapitalrendite der Rückversicherungsbranche im kommenden Jahr jedoch auch bei durchschnittlicher Schadenhöhe nur auf 10,6 Prozent sinken. 2014 habe sie dank geringer Schäden bei 11,8 Prozent gelegen.

    In diesem Jahr verdient die Branche weiterhin gut. Nach dem geringen Schadenaufkommen im ersten Halbjahr hatten Munich Re und Hannover Rück zuletzt ihre Gewinnziele nach oben gesetzt. Die Hannover Rück peilt für 2015 nun unter dem Strich 950 Millionen Euro an, die Münchner haben mindestens 3 Milliarden Euro im Auge.

    Angesichts des Preiskampfs vor allem im Katastrophengeschäft versuchen sich die großen Rückversicherer auf lukrativere Bereiche zu verlegen. Denn Hedge- und Pensionsfonds drängen mit Milliardensummen in das Geschäft mit Katastrophenanleihen und anderen alternativen Formen der Rückversicherung, bei der die Anleger etwa gegen das Eintreten von Wirbelstürmen oder anderer Naturkatastrophen wetten.

    Die Swiss Re erhofft sich durch neue Technologien und den steigenden Bedarf an Versicherungsschutz langfristiges Wachstum. Gerade bei der Absicherung von Naturkatastrophen in den schnell wachsenden Regionen der Welt klaffe eine immer größere Lücke zwischen den versicherten Werten und den tatsächlich zu erwartenden Schäden im Fall von Stürmen, Erdbeben oder Überschwemmungen.

    Munich Re und Hannover Rück wittern etwa in der Versicherung von Cyberrisiken wie der Beschädigung oder dem Diebstahl von Daten und Computersystemen wachsende Geschäftschancen. In solchen spezialisierten Bereichen erwarten sie weniger Konkurrenz durch andere Marktteilnehmer.

    Kleinere Rückversicherer versuchen sich derweil durch Zusammenschlüsse für den verschärften Wettbewerb zu wappnen. Die Fusionswelle dürfte weitergehen, hatte Munich-Re-Vorstand Torsten Jeworrek am Sonntag gesagt. Bereits 2014 und 2015 hatte es in der Branche eine Reihe von Zusammenschlüssen gegeben./stw/she/men





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