Wiesn-Serie – Adidas spielt wieder auf Angriff - Seite 2
Der Firmenlenker weiß allerdings, dass es Zeit brauchen wird, um auf dem wichtigen US-Markt Marktanteile von Nike und dem Aufsteiger Under Armour zurückzuerobern. „Das ist nur der Anfang“, sagte Hainer. „Amerika ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“ Zuletzt hat der Firmenlenker angekündigt, dass Adidas ab der Saison 2017/18 Ausrüster der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL werden und die konzerneigene Tochter Reebok ablösen wird. Der Vertrag soll über sieben Jahre laufen.
Golf-Sparte schwächelt erheblich
Sorgen bereitet Investoren allerdings das schwache Geschäft der Golfsparte. Hainer treibt den Umbau der Sparte voran und fasst zumindest einen Teil-Rückzug ins Auge. Von großer Bedeutung für Adidas ist zudem, ob es im China-Geschäft weiter gut läuft. Das Land der Mitte war im ersten Halbjahr mit einem Umsatzanteil von mehr als 14 Prozent der drittgrößte Markt für Adidas nach Westeuropa (26 Prozent) und Nordamerika (15 Prozent).
Langfristziele im Visier
Hainer will den Konzernumsatz dennoch währungsbereinigt im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern. Der Gewinn soll um sieben bis zehn Prozent zulegen. Adidas hatte bereits 2014 begonnen, stärker in Nordamerika und Westeuropa zu investieren. Neue Laufschuhe, mehr Lifestyleprodukte und Kooperationen mit Stars wie dem US-Rapper Kayne West sollen für zusätzlichen Schwung sorgen.
Künftig will Adidas noch stärker auf die amerikanischen Sportarten Baseball, Basketball und Football setzen. Hainer ist zudem überzeugt, dass Russland langfristig „ein sehr guter Markt“ für Adidas sein werde. Der Firmenlenker sieht den Konzern gut unterwegs, um die im März vorgestellten 2020er-Ziele zu erreichen. Dabei soll der Umsatz von zuletzt 14,5 Mrd. auf mehr als 22 Mrd. Euro gesteigert und Marktanteile vom Branchenprimus Nike zurückerobert werden. Im gleichen Zeitraum werde der Konzerngewinn von Adidas um rund 15 Prozent pro Jahr zulegen.
Gemessen am KGV von 17,3 gehört Adidas zwar zu den teureren Aktien aus dem DAX. Dafür besitzt Adidas jedoch ein Geschäft, das wesentlich weniger konjunkturabhängig ist als das der Autohersteller oder der Unternehmen aus dem Chemiesektor. Adidas hat zudem eine hervorragende Marke und soll laut den Schätzungen der Analysten in den nächsten Jahren den Gewinn kräftig steigern. Wir hatten im Rahmen unseres DAX-Checks zuletzt etliche Produkte auf Adidas vorgestellt. Weitere Ideen finden Sie auch regelmäßig in unserer ISIN-Liste.
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Im zweiten Teil unserer Wiesn-Serie schauen wir uns morgen die Allianz genauer an.