Deutsche Unternehmen unterschreiben Vereinbarungen mit Indien
NEU DELHI (dpa-AFX) - Am Rande eines Besuchs der Bundesregierung in Indien haben deutsche Unternehmen am Montag vier Vereinbarungen mit indischen Firmen und staatlichen Organisationen unterschrieben. Der Elektrokonzern Siemens möchte beim Aufbau der sogenannten Smart Cities helfen, das sind vernetzte, energieeffiziente Metropolen. Außerdem wurden Erklärungen zur Zusammenarbeit bei Projekten in der Solarenergie, der Halbleiterherstellung und Funkverkehr-Kommunikation unterzeichnet. Das Investitionsvolumen wurde zunächst nicht genannt.
Die zwanzigköpfige Delegation deutscher Unternehmer - die hochrangigste, die jemals in Indien war - begleitet Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und vier Minister. Die Bundesregierung ist zu den dritten deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu Delhi.
Die deutschen Unternehmer erklärten auf einem Wirtschaftsgipfel, ihre Arbeit in Indien sei wegen Willkür und fehlender Rechtssicherheit schwierig. Immer wieder seien öffentliche Ausschreibungen aus "ziemlich dubiosen Gründen" widerrufen worden, beklagte Airbus -Chef Thomas Enders. "Das hat uns sehr viel Geld gekostet." Hubertus von Baumbach, Finanzchef des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim, verlangte die Einhaltung internationaler Regeln und Standards.
Lesen Sie auch
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) regte in einem Interview der indischen Zeitung "Hindustan Times" die Vereinfachung des Steuersystems an. "Probleme beim Landerwerb sowie die Streitpunkte Steuern und Zölle müssen gelöst werden, um weitere Investitionen zu begünstigen", sagte er demnach. Auch Hubert Lienhard, Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA) meinte: "Wir sind noch immer mit großen Hürden konfrontiert, wenn wir unsere Waren durch den Zoll bringen wollen." Beide forderten die Einführung einer einheitlichen Mehrwertsteuer./fdo/DP/jha