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    ROUNDUP 2  473  0 Kommentare Braukonzern AB Inbev bietet mehr für SABMiller - und blitzt weiter ab

    (neu: Offizielle Ablehnung durch SABMiller, Analystenstimmen, Kurs aktualisiert)

    LEUVEN/LONDON (dpa-AFX) - Die geplante Megafusion auf dem Biermarkt wird zum Milliardenpoker: Der weltgrößte Brauer AB Inbev kommt auch mit einem höheren Angebot für den Rivalen SABMiller vorerst nicht ans Ziel. Zwar kann der in Belgien ansässige Konzern nun einen Teilerfolg vorweisen, indem er den größten SAB-Aktionär mit Zugeständnissen am Mittwoch auf seine Seite ziehen konnte. Doch dem Verwaltungsrat der Briten reicht auch das aufgestockte Angebot noch nicht - das Gremium ließ AB Inbev wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen erneut abblitzen.

    AB Inbev hatte das vorher nur unter der Hand kursierende Gebot auf 42,15 Britische Pfund je Aktie hochgeschraubt. Das wären insgesamt rechnerisch 68,2 Milliarden Pfund, umgerechnet 92 Milliarden Euro. Zudem sollen aber die beiden größten Aktionäre in einem komplizierten Verfahren ihre Anteile gegen einen Mix aus speziellen AB-Inbev-Aktien und Bargeld abgeben, wie AB Inbev später klarstellte. Damit betrage der Wert des Gesamtangebots 40,21 Pfund pro Aktie - insgesamt rund 65,2 Milliarden Pfund, wie SABMiller vorrechnete. Auch an der Börse hinterließ das Hin und Her seine Spuren: In London kosteten SABMiller-Aktien nach zeitweise kräftigen Aufschlägen zuletzt mit 36,42 Pfund nur noch 0,6 Prozent mehr. Papiere von AB Inbev lagen knapp ein Prozent im Plus.

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    SABMILLER: VIELE BEDINGUNGEN UND ZU NIEDRIGER PREIS

    Das Gebot ist aus Sicht der Briten an sehr viele Bedingungen geknüpft und zu niedrig. Der US-Tabakkonzern Altria (unter anderem "Marlboro") - mit 26,6 Prozent größter SABMiller-Aktionär - war damit allerdings zufrieden. Mehrfach hatte der Verwaltungsrat von SABMiller schon vorherige Offerten zurückgewiesen. AB-Chef Carlos Brito war nach eigener Aussage zuversichtlich gewesen, mit dem Angebot auch den zweitgrößten SAB-Aktionär Bevco auf seine Seite ziehen zu können.

    Mit der vorläufigen Absage droht das Übernahmevorhaben zu einem Hickhack um Geld und Macht zu werden. Denn die Geschäftsaussichten für einen fusionierten Konzern sind nach Ansicht von Analysten wie Andrea Pistacchi von der Citigroup gut - vor allem AB Inbev brauche den Konkurrenten. Experte Edward Mundy von der japanischen Investmentbank Nomura hält die Wahrscheinlichkeit eines Deals daher auch weiterhin für hoch.

    BEGEHRTES AFRIKAGESCHÄFT VON SABMILLER

    AB Inbev will vor allem mit dem starken Afrika-Geschäft des Rivalen punkten. SABMiller ist im zukunftsträchtigen Biermarkt traditionell am stärksten vertreten. AB Inbev verband mit dem aktuellen Angebot das Versprechen, auf dem Kontinent zu investieren und in Südafrika mit einem Standort und einer Börsennotierung vertreten zu bleiben.

    Ein Kauf von SABMiller durch AB Inbev wäre der größte Deal in diesem Jahr und eine der größten Übernahmen in der Wirtschaftsgeschichte. Gemeinsam wären beide Unternehmen - schon heute die Nummer eins und zwei im Biergeschäft - bereits Ende 2014 auf einen globalen Marktanteil von mehr als 30 Prozent gekommen: Knapp jedes dritte Bier weltweit käme damit aus den Braukesseln des neuen Konzerns. Zusammen würden die Firmen einen Umsatz von jährlich 64 Milliarden US-Dollar erzielen.

    US-GESCHÄFTE IM VISIER DER AUFSEHER

    Der Druck in der Branche ist groß: In den Industrieländern geht der Bierdurst allmählich zurück, nur durch Zukäufe kommen die großen Unternehmen noch zu bedeutendem Wachstum. Verändertes Konsumverhalten und eine breitere Angebotspalette belasten die großen Standardsorten. Unter anderem bieten die Konzerne daher auch verstärkt Mischgetränke und Nischensorten an. SABMiller ist neben Afrika auch im asiatisch-pazifischen Raum stark, AB Inbev in Mittel- und Südamerika. AB-Marken wie Beck's, Budweiser und Stella Artois kämen unter ein Dach mit bekannten SAB-Namen wie Foster's, Pilsner Urquell und Grolsch.

    Überschneidungen gibt es vor allem in den USA und China. Insbesondere in den Vereinihgten Staaten rechnen Analysten damit, dass die Unternehmen größere Beteiligungen verkaufen müsste, um den Deal bei Aufsehern durchzubringen. AB Inbev kündigte daher auch schon mal vorsorglich an, in den USA und China aus eigenen Stücken auf die Regulierer zugehen zu wollen.

    BEOBACHTER: ZUSAMMENSCHLUSS WÄRE FINALE EINER FUSIONSWELLE

    Eine mögliche Fusion der beiden größten Braukonzerne gilt nun bei vielen Beobachtern als das große Finale der Konsolidierungswelle im Markt. Erst im vergangenen Jahr war SABMiller nämlich mit dem Versuch gescheitert, die Nummer Drei Heineken zu schlucken - die Gründerfamilie machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Auch bei der Nummer Vier Carlsberg hat die Familienstiftung des Firmengründers das Sagen./men/fri/he





    dpa-AFX
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