Bankenrettung
Lieber Staat, bitte rette uns! Gleich drei italienische Banken brauchen Milliardenhilfen
Italien und seine Banken – Wieder kratzen drei Geldinstitute an der Pleite, wieder muss der Staat eingreifen. Doch dieses Mal soll jemand anderes die Rettung zahlen.
Italienische Banken gelten, nun ja, nicht unbedingt als die krisenfestesten. Vor allem die Traditionsbank Monte Dei Paschi sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen (siehe hier und hier) und musste 2013 von der italienischen Regierung gerettet werden. Rund vier Milliarden Euro gingen für die Rettung des ältesten Geldinstituts der Welt drauf. Nun muss Italien offenbar schon wieder in die Tasche greifen und gleich drei Banken vor dem Ruin bewahren.
Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet, klafft bei Carife, Banca Delle Marche und Banca Popolare dell’Etruria eine Finanzlücke von insgesamt 2,2 Milliarden Euro. Aufgrund dieses erheblichen Kapitalmangels hatte die italienische Zentralbank die drei Banken bereits unter eine Sonderverwaltung gestellt. Doch das reicht offenbar nicht. Insidern zufolge will Italien die Banken mit einem Milliardenbetrag retten. Das Geld soll aber dieses Mal nicht von unmittelbar von den Steuerzahlern kommen, sondern aus einem Einlagensicherungsfonds, in den andere gesunde Banken eingezahlt haben. Das berichtet „Reuters“ unter Berufung auf zwei mit den Plänen vertrauten Personen. Die genauen Details stünden noch nicht fest.
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Fest steht allerdings, dass der Bankenfonds nach der Rekapitalisierung Großaktionär aller drei Banken werden würde. Die Retter selbst dürften sich darüber nur bedingt freuen. Vor allem die Intesa Sanpaolo und die HVB-Mutter Unicredit würden durch die Rettung mit jeweils 200 Millionen Euro belastet werden, so die Reuters-Informantin. Die beiden Großbanken zahlen mit am meisten in den Fonds ein. Insgesamt sitzen die italienischen Banken nach jahrelanger Rezession auf Problemkrediten von knapp 200 Milliarden Euro.