Syngenta kappt Gewinnziel - Schwaches Lateinamerika-Geschäft, starker Dollar
BASEL (dpa-AFX) - Syngenta muss wegen Problemen in Südamerika beim Gewinnziel zurückrudern. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rechnet der Schweizer Agrochemiekonzern jetzt mit einem Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich, wie er am Donnerstag in Basel mitteilte. Bislang hatte das Unternehmen, an dem vor kurzem noch der US-Konkurrent Monsanto interessiert war, mit einem operativen Gewinn auf Vorjahreshöhe von rund 2,9 Milliarden Dollar gerechnet. Bereinigt um die Folgen des starken Dollar soll das operative Ergebnis nun jedoch um einen zweistelligen Prozentsatz zulegen.
"Im dritten Quartal litt Lateinamerika weiterhin unter den Schwankungen der brasilianischen Währung und unter schwierigen Kreditbedingungen", sagte Syngenta-Chef Mike Mack. Dadurch werde sich das Geschäft in der Region in diesem Jahr nicht so gut entwickeln wie vom Management ursprünglich erwartet.
In den ersten neun Monaten ging der Erlös in Lateinamerika infolge der Währungsentwicklung um fünf Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar zurück. Konzernweit fiel der Umsatz um elf Prozent auf 10,25 Milliarden Dollar - bereinigt um Wechselkurseffekte wäre er um zwei Prozent gestiegen. Experten hatten mit einem höheren Umsatz gerechnet. Im laufenden Jahr erwartet Mack beim bereinigten Erlös weiter eine Stagnation.
Lesen Sie auch
Syngenta hatte im September einen Aktienrückkauf und einen Spartenverkauf angekündigt, um das Vertrauen der Aktionäre wieder zurückzugewinnen. Das Management hatte viele seiner Aktionäre verärgert, weil es die Übernahmeofferte des US-Konkurrenten Monsanto abgelehnt hatte. Monsanto hatte wegen des Widerstands der Schweizer im August die geplante Übernahme abgeblasen. Zuletzt hatten die Amerikaner für jede Syngenta-Aktie 470 Schweizer Franken geboten. Das hätte Syngenta insgesamt mit knapp 44 Milliarden Franken bewertet./zb/stw/fbr