Euro fondsxpress
Der 7o ooo-Prozent-Fonds
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat die Bundesbürger zu ihrem Sparverhalten befragt. Und der oberste Sparkassen-Chef, Georg Fahrenschon, findet es ziemlich besorgniserregend, dass
immer weniger Menschen regelmäßig fürs Alter vorsorgten.
Laut der DSGV-Umfrage gehören 40 Prozent der Deutschen zu den absoluten Vorsorge-Verweigerern. Weder sparen sie regelmäßig für die Rente, noch legen sie für die Zeit nach dem Berufsleben überhaupt
etwas zurück. 2013 war diese Zahl mit 32 Prozent noch deutlich geringer. Fahrenschon warnt bereits heute vor der großen Versorgungslücke. Einerseits hat der Verbandspräsident natürlich Recht, dass
es diese große Lücke gibt. Aber auf der anderen Seite handeln viele wohl unbewusst rational. Denn wer derzeit zu den Durchschnittsverdienern in Deutschland (2900 Euro Brutto im Monat) gehört, muss
30 Jahre ununterbrochen in die Rentenkasse einzahlen, um gerade einmal eine Rente auf Grundsicherungsniveau von derzeit 769 Euro zu erhalten. Das dürfte in den großen Städten gerade so für die
Miete reichen. Daher erübrigt sich die Frage, ob sich ein „Normalverdiener“, das Sparen leisten kann.
Aus heutiger Sicht wäre es dumm – so traurig es ist. Daran sieht man, dass das Umlagesystem gescheitert ist und hier dringend umgeschwenkt werden muss. Apropos sparen: Der Weltspartag jährt sich
heute zum 90. Mal. Angesichts der seit sieben Jahren andauernden Niedrigzinsphase ist er in der bisherigen Form ein Anachronismus. Ebenfalls Geburtstag feiert heute der Fondak. Deutschlands erster
Aktienfonds besteht seit 65 Jahren und schaffte in dieser Zeit schon rund 70 000 Prozent.
Ein ruhiges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur