Gold und Silber hoffentlich im Trendkanal - Seite 2
Nur in bestimmten Phasen sinnvoll
Der konstante Hebel führt dazu, dass Faktor-Zertifikate nur in bestimmten Phasen eingesetzt werden sollten, nämlich dann, wenn es einen anhaltenden Trend gibt. Dann wirkt der konstante Hebel wie ein Beschleuniger bei positiven Kursbewegungen. Bei negativen Bewegungen entstehen natürlich auch gehebelte Verluste, aber der Abwärtstrend verlangsamt sich, wie das folgende Beispiel verdeutlicht. In reinen Seitwärtsphasen verlieren Faktoren in der Regel stärker als Knock-out-Papiere mit gleichem Hebel, weil ein Basiseffekt besteht. Faktor-Zertifikate eignen sich daher für aktive Anleger, die eine Trendphase ausnutzen wollen.
Beispiele für den Faktor-Mechanismus
Der zugrunde liegende Basiswert, sagen wir diesmal der DAX, steigt in drei Tagen jeweils konstant um vier Prozent an. Im Basiswert selbst ergibt sich ein Wertzuwachs von 12 Prozent. Das Faktorzertifikat startet bei 100€ und bietet einen Faktor von angenommen zwei. Damit wird jeweils die doppelte Performance, positiv wie negativ erzielt. Nun könnte man am Ende des dritten Handelstages entsprechend eine Performance von 24 Prozent erwarten. Tatsächlich notiert das Faktorzertifikat am Ende des ersten Tages bei 108 €.
Dieser Wert stellt nun aber die Basis für den folgenden Tag dar. Dadurch ergibt sich bei einem Anstieg um 4 Prozent für den zweiten Tag ein Schlusskurs des Faktorzertifikates von 116,64 €. Am letzten Tag notiert es bei 125,97€. Das Beispiel verdeutlicht, dass durch die tägliche Basispreisanpassung der Zuwachs sogar höher ausfällt als erwartet. Dieser Effekt funktioniert auch bei Verlusten, nur dass der Verlust gemindert wird, weil der Basispreis mit sinkenden Kursen immer kleiner wird. Allerdings sorgt ein Basiseffekt im negativen Sinne dafür, dass einmal entstandene Kursverluste durch die gleiche positive Performance nicht wieder komplett ausgeglichen werden.
Faktoren mit konstantem Hebel
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Das bedeutet, dass in einer Seitwärtsphase mit Faktor-Zertifikaten meist Verluste entstehen: Steigt ein Basiswert um ein Prozent an einem Tag und fällt am nächsten Tag um ein Prozent, verliert ein Faktor-Zertifikat unterm Strich. Angenommen, der Hebel liegt bei zehn und der Basiswert notiert bei 100 Euro. Dann kostet das Faktor-Zertifikat zehn Euro und steigt am ersten Tag auf 11 Euro. Am nächsten Tag gibt das Papier um zehn Prozent, also um 1,10 Euro nach und notiert nur noch bei 9,90 Euro. Es entsteht ein Verlust von einem Prozent, obwohl sich netto der Kurs des Basiswerts nicht bewegt hat. Faktor-Zertifikate sind also nur in Trendphasen ein geeignetes Hebelpapier.