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    Egbert Prior  1300  0 Kommentare Commerzbank läßt die Krise hinter sich

    Deutschlands zweitgrößte Bank scheint aus dem Gröbsten heraus zu sein. Vorstandschef Martin Blessing sagte anläßlich der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen: „Aus heutiger Sicht plant der Vorstand eine Dividende von 20 Cent je Aktie vorzuschlagen.“ Er hat für die Ausschüttung bereits 250 Millionen Euro zurückgelegt. Das ist die offizielle Version. Wir gehen sogar von mehr aus. Wir halten 25 bis 30 Cent Dividende für möglich. Die Aktie ist viel zu günstig. Sie wird unterschätzt. Aktueller Kurs 10,67 Euro. Macht 2,8% Rendite. Immerhin! Das erste Mal nach 8 Jahren ohne Dividende fließt nun die erste. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Blessing würde kaum eine Dividende vorschlagen, wenn er im Folgejahr dies nicht fortsetzen wollte. Es läuft wieder rund. Vor allem die Privatkundensparte brummt. Innerhalb weniger Jahre kamen 750.000 neue Kunden hinzu. Eigentlich sollte die Privatkundensparte im laufenden Jahr eine halbe Milliarde Euro verdienen, jetzt hat sie schon nach neuen Monaten 562 Millionen Euro in die Scheune gefahren. Das Ergebnis vor Steuern summierte sich zwischen Juli und September auf 401 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum kamen erst 343 Millionen Euro zusammen. Auf Sicht von neun Monaten stieg der Überschuß von 525 auf 853 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite erreicht gesunde 11%. Hierbei ist die interne „Bad Bank“ neutralisiert, in der die problematischen Kredite schlummern. Was der Commerzbank hilft, ist die gute Konjunktur. Für faule Kredite muß Blessing immer weniger zurücklegen, aber einen Rückschlag mußte der CEO hinnehmen, weil der niederländische Baudienstleister Imtech pleite ging. 70 Millionen Euro mußten die Frankfurter deshalb abschreiben. Positiv ist, daß Blessing seinen im Oktober 2016 auslaufenden Vertrag nicht verlängern möchte. Der 52-jährige übernahm den Chefsessel während der Finanzkrise im Mai 2008. Seinerzeit schluckte die gelbe Bank die Dresdner Bank, was tiefe Löcher in die Bilanz riß. Berlin stellte 18 Milliarden Euro Steuergelder zur Verfügung, um den Riesen vor der Pleite zu bewahren. Ein neuer Vorstands-chef kann für mehr Schwung sorgen. Daß die Commerzbank unterschätzt wird, zeigt der Kurs. In der Spitze kostete er zur Jahrtausendwende 264 Euro. Der Kursverlust seither 96%. Auf dem ausgebombten Niveau sollten Sie zugreifen. Die Aktie notiert 66% unterhalb des Buchwerts. Angesichts der schönen schwarzen Zahlen ist der Discount auf den inneren Wert nicht mehr gerechtfertigt. Im laufenden Jahr ist ein Ergebnis je Aktie von 1,00 Euro, im Folgejahr von 1,30 Euro möglich. Somit sinkt das KGV auf einen deutlich einstelligen Wert. Bei dem 1870 gegründeten Institut zeichnet sich eine Erholung ab, die sich in keinster Weise im Kurs widerspiegelt. Wir müssen Sie jedoch warnen: Die Erholung wird freilich nicht ohne Rückschläge verlaufen. Wenn Sie einsteigen, brauchen Sie folglich Geduld. Fazit: Mittel- bis langfristig hat der DAX-Titel 50 bis 100% Potential.




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    Verfasst von Egbert Prior
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