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    Peeters  1027  0 Kommentare "Auch bei der Diskussion um Quartalsberichte hat die Medaille zwei Seiten"

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    13. November. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Mit einigen Lockerungen zu den Berichtspflichten börsennotierter Unternehmen sowohl im General Standard, wo die Firmen fortan keine Quartalsberichtet mehr veröffentlichen müssen, als auch im Prime Standard, wo die Anforderung an den Quartalsbericht gesenkt wurde, hat der Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse den Veränderungen in der EU-Transparenzrichtlinie Rechnung getragen.

    Mit dieser in der Finanzwelt eher als Randnotiz wahrgenommenen Veränderung könnte eine alte Diskussion noch mal neu belebt werden, die in Deutschland zum letzten Mal im vergangenen Jahrzehnt aufkam, als der Automobilhersteller sogar gegen die Pflicht, Quartalsberichte vorzulegen, prozessiert hat: Die Diskussion, welche Intervalle und welcher Umfang von Berichten für den Kapitalmarkt sinnvoll ist.

    Das Meinungsbild teilt sich grob in zwei Lager: Auf der einen Seite diejenigen, die umfassende und eng aufeinanderfolgende Transparenz, eben etwa in Form von umfassenden Quartalsberichten haben wollen, so dass Anlegern stets eine umfassende Möglichkeit gegeben werde, sich über das aktuelle Geschehen in den Unternehmen zu informieren und dies auf einer möglichst standardisierten und somit auch vergleichbaren Grundlage.

    Auf der anderen Seite gibt es (auch auf Investorenseite) durchaus bewusste „Entschleuniger“, die in den kurzen Intervallen keinen Mehrwert für die Anleger sehen, wohl aber eine Gefahrenquelle, dass die Firmenlenker sich durch diesen Druck zu kurzfristig ausrichten und aktionistisch halten. Auf Emittentenseite wird zudem öfter auch der Kostenaspekt mit ins Felde geführt, was bei sehr kleinen Unternehmen im Grunde auch nachvollziehbar ist, aber auch das eine oder andere als Schutzbehauptung genutzt wird.

    Klar ist in jedem Fall. Schon jetzt gibt es (übrigens auch im Vergleich verschiedener europäischer Staaten und auch im Vergleich verschiedener Börsensegmente) durchaus heterogene Formen des Reporting. Wie sollen Anleger der Diskussion begegnen bzw. wie sollen sie sich orientieren? Sind nun die Unternehmen zu favorisieren, die schnell und umfassend berichten, oder sind die wahren Chancen vielmehr bei denen zu finden, bei denen eben nicht der breite Markt stets perfekt informiert ist, sondern sich eben Chancen durch Informationsineffizienzen auftun?

    Die gute Nachricht vorweg: Auch auf dem heute diskutierten, möglicherweise reduzierten Niveau lassen sich insbesondere für Langfristanleger immer noch sehr gute Grundlagen für Anlageentscheidungen treffen. Wertpapierprospekte und vollständige Jahresabschlüsse geben in jedem Fall ein komplettes Bild und sollten vollumfänglich genutzt werden. Liegen diese Daten nicht vor, gilt es wachsam zu sein.

    Nicht ganz so viel Chancen wie vielleicht erhofft sind bei der Trüffelsuche bei den weniger informierenden Werten drin, denn auch diese Firmen halten relevante, kursrelevante Veränderungen ja auch weiterhin nicht zurück, gibt es ja unverändert eine Ad Hoc-Pflicht und bei guten Nachrichten ist der Drang, diese auch unterjährig mitzuteilen, ohnehin stets recht groß in den Chefetagen.

    Wichtigste Regel für Anleger ist die, dass sie das, was das Unternehmen berichtet, konsequent und aufmerksam verfolgen, womit sie im Grunde auf der sicheren Seite sind. Denn alle anderen Investoren haben ja auch nicht mehr Informationen zur Verfügung. Berichten Firmen nun eher selten, hat dies vielleicht sogar den Vorteil, weniger Aufwand betreiben zu müssen. Andererseits ist dann auch ein wenig mehr Konsequenz gefragt, weil es eben nicht so viele „Informationsfenster“ gibt.

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    von Roger Peeters, Close Brothers Seydler Research AG
    © 13. Oktober 2015

    Roger Peeters ist Head of Research bei der Oddo Seydler Bank AG, einer 100-prozentige Tochter der unabhängigen Finanzdienstleistungsgruppe Oddo & Cie, Paris. Oddo Seydler und Oddo & Cie beobachten gemeinsam mehr als 400 Aktien, Schwerpunkte sind deutsche und französische Werte. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

    Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

    (Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)



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    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Peeters "Auch bei der Diskussion um Quartalsberichte hat die Medaille zwei Seiten" Peeters 13. November. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Mit einigen Lockerungen zu den Berichtspflichten börsennotierter Unternehmen sowohl im General Standard, wo die Firmen fortan keine Quartalsberichtet mehr veröffentlichen müssen, als auch …

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