ETF-Strategie
Mit Warren Buffets-Ansatz in unterbewertete Unternehmen investieren - Seite 2
Die Medien sprechen von einem in Europa bisher einzigartigen ETF. Sie nahmen sich bei der Konzeption keinen geringeren als Investorenlegende Warren Buffett zum Vorbild. Was hat Sie dazu
bewegt?
Hamich: Dieser ETF ist in der Tat einzigartig – es gibt keinen anderen ETF in Europa, der auf Morningstars Wide Moat Focus Index basiert. Die Idee des „wide moat“ geht auf Warren
Buffet zurück. Buffet nutzte die Methapher des Moat – das englische Wort für Burggraben – der die Burg vor Angreifern schützt. Je weiter und tiefer der Burggraben, umso unangreifbarer die Burg. Im
wirtschaftlichen Kontext repräsentiert der Moat die strukturellen Vorteile, die ein Unternehmen – die Burg – vor Wettbewerbern schützen und es ihm erlauben, positive wirtschaftliche Erträge zu
generieren. Morningstar hat eine Bewertungsanalyse entwickelt, mit der diese Unternehmen identifiziert werden können. Der regelbasierte Index, der unserem ETF zugrundeliegt, enthält, wie schon
gesagt, die 20 Wide-Moat-Unternehmen mit dem attraktivsten Preis. Unseren Investoren gibt das die Gelegenheit, in starke Qualitäts-Unternehmen zu investieren, die das Potential zu langfristigem
Erfolg haben. Der Index erreichte seit Berechnungsbeginn eine kumulierte Wertentwicklung von 129,42 Prozent, während die des S&P 500 Index bei 72,85 Prozent lag. Wir denken, dass sich der ETF
bestens dazu eignet, ein Portfolio zu diversifizieren.
Laut Erhebungen des britischen Research-Unternehmens ETFGI betrug der weltweite Mittelzufluss in ETF-Produkte allein im September 2015 fast 32 Mrd. US-Dollar. Wie sehen Sie die weitere
Entwicklung des europäischen ETF-Marktes in den kommenden Jahren?
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Hamich: ETFs werden sich in Europa weiter durchsetzen und auch solche Anlegern gewinnen, die ihr Geld bislang anders investiert haben. Von daher gibt es auf Produktebene sicherlich noch Wachstumsmöglichkeiten. Allerdings scheint der Trend dahin zu gehen, dass Produkte immer komplexer werden und es insbesondere für Privatanleger nicht immer leicht ist, die richtige Anlageentscheidung zu treffen. Die größte Herausforderung für Finanzdienstleister in diesem Markt wird es daher sein, transparent zu bleiben und Investoren die Vergleichbarkeit der Produkte zu ermöglichen.