Gas-Lieferstopp
Gazprom dreht der Ukraine den Gashahn zu - Ist auch unsere Gasversorgung in Gefahr?
Der russische Energiekonzern Gazprom dreht der Ukraine den Gashahn zu. Dabei waren die Lieferungen vor knapp einem Monat überhaupt erst wieder aufgenommen worden.
Der jahrelange Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland wurde gerade erst beigelegt, und jetzt das: Gazprom hat bis auf Weiteres die Gaslieferungen eingestellt. Als Grund für den Lieferstopp nannte der russische Energiekonzern Zahlungsrückstände. Kiew habe kein Geld für weitere Mengen überwiesen. Entsprechend werde der Lieferstopp so lange andauern, bis die Ukraine Vorauszahlungen leiste, heißt es von Unternehmensseite.
Am Mittwochmorgen um 10 Uhr Ortszeit habe die Ukraine sämtliches Gas erhalten, das bislang bezahlt worden sei, teilte Gazprom mit. „Es gibt weder neue Vorauszahlungen, noch neue Bestellungen“, so Konzernchef Alexej Miller laut dpa-AFX. Zuvor hatte das ukrainische Unternehmen Naftogaz in Kiew mitgeteilt, über genügend Vorrat zu verfügen. Russisches Gas sei vorerst nicht nötig.
Geht nun auch uns bald das Gas aus?
Gazprom spielte in der Vergangenheit immer wieder mit der Angst, ein Lieferstopp an die Ukraine würde auch die Gasversorgung in Europa schwer treffen (siehe hier). Auch jetzt sprach Miller von „ernsten Risiken“ für die Belieferung Europas. Seit dem Ukraine-Konflikt kehren die Europäer dem einst hofierten Gazprom zunehmend den Rücken (wallstreet:online berichtete). Doch das will sich der Gasriese so einfach nicht gefallen lassen. Seine Botschaft an Europa: Ihr habt keine Chance ohne uns!
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Das Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine hatte sich zuletzt weiter verschlechtert. So hatten vermutlich ukrainische Nationalisten die Stromversorgung der von Russland annektierten Halbinsel Krim gekappt. Kiew und Moskau streiten auch immer wieder über Gas. Erst im Oktober hatten beide Länder unter Vermittlung der Europäischen Union einen solchen Konflikt beigelegt und Lieferungen wieder aufgenommen.