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    Krim-Krise  6107  4 Kommentare Gazprom wird zur europäischen Zielscheibe

    Im diplomatischen Machtspiel zwischen der EU und Russland attackieren die europäischen Vertreter den russischen Energiekonzern Gazprom. Gleich mehrere Entscheidungen wurden zu Ungunsten des teilstaatlichen Konzerns getroffen.

    Zum Einen kündigte EU-Kommisar Günther Oettinger in der Tageszeitung „Die Welt“ an, die Planungen um die geplante russische Pipeline South Stream zu bremsen. Zum Anderen hat die EU-Kommission die Entscheidung, ob Gazprom die Pipeline Opal vollständig nutzen darf, verschoben. Opal bezeichnet eine deutsche Pipeline, die die Ostsee-Pipeline Nord Stream mit dem europäischen Erdgas-Fernleitungsnetz verbindet und so mitentscheidend ist, damit russisches Gas auch ohne den Transit durch die Ukraine nach Westeuropa fließen kann. Und der westeuropäische Markt ist für Gazprom besonders wichtig: Dort erziele der Konzern einen Drittel seines Umsatzes, schreibt die Zeitung.

    „Die EU weiß, dass der Gasexport die empfindlichste Stelle des Kremls ist“, zitiert die „Welt“ Michail Kortschemkin, den Direktor von East European Gas Analysis: „Russland bei South Stream und Opal zu behindern heißt, es zum Frieden mit der Ukraine zu zwingen.“ Fraglich ist, ob es vor dem Hintergrund der ausgesetzten Verhandlungen in Europa zu Lieferengpässen kommen könnte. Seit Jahresbeginn hat Gazprom die Gaslieferungen durch die Ukraine bereits reduziert. Im Säbelrasseln kündigte der Gaskonzern jetzt an, die seit Dezember gewährten Preisnachlässe für die Ukraine wieder rückgängig zu machen, berichtet die „Welt“.

    Dass Gazprom gehörig unter Druck steht, ist klar. Einen Tag nachdem russische Militärs auf der Krim einmaschiert waren, wurde vor allem der Konzern auf den Kapitalmärkten bestraft: Die Gazprom-Aktie büßte deutlich ein. Die „Welt“ schreibt jetzt, dass der Konflikt in der Ukraine laut „Morgan Stanley“ gar neun bis 10,5 Prozent des Gewinns von Gazprom für 2014 bedroht.
     





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