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    ROUNDUP 3  605  0 Kommentare RWE spaltet Unternehmen auf - Zukunftsgeschäft kommt an die Börse

    (neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Aktienkurs)

    ESSEN (dpa-AFX) - Der von der Energiewende schwer gebeutelte RWE -Konzern steht mit der Aufteilung in zwei Bereiche vor dem größten Umbau seiner Geschichte. Künftig wollen die Essener die Zukunftsfelder alternative Energien, Netze und Vertrieb in einer neuen Tochterfirma bündeln und an die Börse bringen. "Wir stellen den Konzern auf zwei zukunftsfähige Standbeine mit klarem strategischen Fokus", sagte Vorstandschef Peter Terium am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Zugleich wolle das Unternehmen eine zweites Tor zum Kapitalmarkt öffnen. Rund zehn Prozent der Anteile an der neuen Tochter sollen voraussichtlich Ende kommenden Jahres im Zuge einer Kapitalerhöhung platziert werden.

    RWE werde langfristig Mehrheitseigentümer der neuen Tochterfirma bleiben, die mit einem Umsatz von 40 Milliarden Euro, einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 4 Milliarden Euro und 40 000 Beschäftigten den größte Teil des Unternehmens umfassen wird. Zwei Drittel der 60 000 RWE-Beschäftigten sollen künftig in der neuen Gesellschaft arbeiten. Der Hauptkonzern will sich auf konventionelle Kraftwerke und Energiehandel konzentrieren.

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    AKTIE LEGT KRÄFTIG ZU

    Der Aufsichtsrat, der in der kommenden Woche (11. Dezember) tagt, muss den Vorstandsplänen noch zustimmen. Die Börse feierte die Nachrichten bereits mit einem Kursfeuerwerk. Die Aktie notierte am Nachmittag mit über 14 Prozent im Plus. Im bisherigen Jahresverlauf steht allerdings immer noch ein Minus von mehr als 50 Prozent zu Buche, was den letzten Platz im deutschen Leitindex Dax bedeutet. Auf dem vorletzten Platz stehen die Aktien des Konkurrenten Eon mit minus 36 Prozent.

    "Der Konzernumbau ist unsere Antwort auf den Umbau der europäischen Energielandschaft", unterstrich Terium. Die RWE AG werde sich künftig ganz auf das konventionelle Kraftwerksgeschäft (Kohle, Gas Atomkraft) konzentrieren. "Wir schaffen unter einem Dach zwei unabhängig von einander handelnde Unternehmen". Zudem erhöhe sich mit der neuen Struktur die finanzielle Flexibilität des Gesamtkonzerns.

    UNTERSCHIED ZU EON

    Vor einem Jahr hatte bereits RWE-Rivale Eon seine eigene Aufspaltung angekündigt. Allerdings unterscheiden sich die Pläne in einem wichtigen Punkt: So gliedert Eon die Großkraftwerke in die neue Gesellschaft Uniper aus und will diese ebenfalls im kommenden Jahr an die Börse bringen. Der Hauptkonzern selbst will sich auf die zukunftsträchtigeren Geschäfte rund um den Ökostrom, Netze und den Energievertrieb konzentrieren.

    Ursprünglich hatte Eon auch sein Atomgeschäft in die neue Gesellschaft mit ausgliedern wollen, musste davon aber wegen massiven politischen Drucks Abstand nehmen. Die Bundesregierung hatte dem Konzern vorgeworfen, sich aus seiner Verantwortung für die Kosten des Atomausstiegs stehlen zu wollen.

    NEUE SPIELRÄUME AUCH FÜR RÜCKSTELLUNGEN

    RWE stehe weiter zu seiner Verantwortung für die Atom-Altlasten, betonte Terium. "Mit den Aktien der neuen Tochtergesellschaft haben wir in Zukunft sogar einen Vermögenswert, der uns noch besser in die Lage versetzt, bei Bedarf unsere Rückstellungen zu bedienen." So könne RWE nach und nach weitere Aktien an der Tochter verkaufen. Zudem soll die neue Tochter "attraktive Dividenden" ausschütten.

    RWE-Chef Terium hatte bislang immer betont, den Konzern als Ganzes erhalten zu wollen. Dies hatte er allerdings stets davon abhängig gemacht, dass sich die Rahmenbedingungen für die Branche nicht noch weiter verschlechtern. Wegen des Ökostrombooms verdienen die Versorger mit ihren Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken immer weniger Geld, viele Anlagen lohnen sich schon jetzt kaum noch./enl/ls/he




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