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     2123  0 Kommentare Zinsschritt der Fed – unbedeutend und weitreichend - Seite 2

    Die Renditen zweijähriger US-Treasurys sind ein recht guter Vorläufer für die Leitzinsen. Sie notieren gegenwärtig bei 1%, das Fed Funds Target liegt aktuell bei 0,375% (Mitte des Zielbereichs). Tom McClellan sieht damit die Fed weiterhin dem Geschehen hinterherlaufen.

    Wie der Chart zeigt, traten Preisblasen bei Assets immer dann auf, wenn die Differenz zwischen beiden deutlich positiv war. Das war und ist weiterhin der Fall. Von dieser Seite her könnte die Blasenbildung also noch weitergehen, der Zinsschritt ändert daran nicht viel.

    Ungemach droht von anderer Seite.

    (1) Mit dem Zinsschritt wird der Dollar im Prinzip attraktiver. Das dürfte vor allem den Yuan tangieren. Die chinesische Währung ist seit Anfang 2014 gegen Dollar unter Druck, seit Ende Oktober wieder beschleunigt. Das macht zwar chinesische Produkte wettbewerbsfähiger, ist zugleich aber Zeichen von Kapitalabwanderung, die sich mit sinkendem Yuan-Wert weiter verstärken dürfte (Chartquelle). Dem steuert die chinesische Regierung durch Verkauf von Währungsreserven, v.a. US-Staatsanleihen entgegen. Seit dem zweiten Quartal 2014 haben sich die Reserven (ohne Gold) von 4 Bill. Dollar auf unter 3,6 Bill. Dollar ermäßigt. Dies erzeugt auch Aufwertungsdruck auf die langfristigen US-Zinsen.

    Gleichzeitig mehren sich zuletzt beim Yen Anzeichen von Stärke, und zwar seit Jahresanfang gegen Euro und seit kurzem auch gegen Dollar. Woher diese kommt, sei zunächst dahingestellt. Wenn sie aber Bestand hat, würde das bedeuten, dass sich das Währungsverhältnis Euro/Dollar nicht notwendigerweise weiter abschwächt (trotz höherer Attraktivität des Dollar – Zinsdifferential). (Zur Erklärung: Euro/Dollar lässt sich auch als Quotient aus Euro/Yen und Dollar/Yen formulieren.)

    Insgesamt sind die Vorgänge bei Währungen ein Indiz dafür, dass sich die internationalen „Gleichgewichte“ neu justieren. Der US-Zinsschritt bestärkt diese Tendenz, mehr nicht. Seit den frühen 2000er Jahren fallen kontraktive Phasen an den Finanzmärkten häufig mit gleichzeiger Schwäche bei den Yen-Währungspaaren zusammen. Abgesehen davon ist Yen-Stärke ist nicht unbedingt das, was sich die Wahnsinnstruppe um Ministerpräsident Abé erträumt und so darf man gespannt sein, was man sich dort als nächstes einfallen lässt. Versuchen sie eine neue Runde im Abwertungswettlauf?

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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