DaxStrategie - Marktkommentar
Diese Chancen und Risiken drohen Ihrem Geld 2016! Und so können Sie sich schützen:
Was bringt das Börsenjahr 2016? Um es gleich vorwegzunehmen: Der aktuellen Marktschwäche zum Trotz sind die Aussichten gar nicht so schlecht. Denn die Geldpolitik bleibt trotz der Zinserhöhung in den USA sehr expansiv und die Weltkonjunktur gewinnt wieder etwas an Dynamik – darauf deuten jedenfalls die jüngsten Konjunkturindikatoren hin.
Krisen mit und ohne Ankündigung
Vieles ist ungewiss, aber eines ist sicher: Auch 2016 werden wieder viele negative Entwicklungen und Ereignisse die Weltwirtschaft und die Börsen belasten. Manches ist nicht vorhersehbar und kommt quasi aus dem Nichts, wie z.B. die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014. Darauf können Sie sich nicht vorbereiten – Sie können nur reagieren, wenn diese Ereignisse eingetreten sind. Andere Risiken dagegen sind vorhersehbar. Im Folgenden nenne ich Ihnen sechs der größten Risiken des Jahres 2016 und im Anschluss daran meine Prognose. Am Ende folgen Empfehlungen, wie Sie sich als Anleger vor diesen Risiken schützen oder Sie sogar für sich nutzen können.
1. China stürzt die Weltwirtschaft in eine Rezession.
Von China geht für die Weltwirtschaft derzeit das größte Risiko aus. Das Riesenland will seine Wirtschaft umbauen und verlässt dabei den export- und investitionsintensiven Pfad der letzten Jahrzehnte. Das ist ein Drahtseilakt, der die Weltwirtschaft schnell in eine Krise stürzen kann. Denn es gibt einen Dominoeffekt, der schon seit einiger Zeit zu beobachten ist: Wegen der nachlassenden Rohstoffnachfrage aus China stürzen die Preise für Erz, Öl, Kupfer und Co. ab. Dieser Nachfrage- und Preiseinbruch wiederum bringt andere Schwellenländer wie z.B. Russland, Brasilien und Südafrika in arge Bedrängnis. Gerät Chinas Wirtschaft ins Taumeln, dann reißt sie die Weltwirtschaft mit.
2. Einige Schwellenländer kommen wegen zunehmender Kapitalflucht in eine finanzielle Schieflage.
Dieses Risiko ist eng an die Entwicklung in China gekoppelt. Kann sich Chinas Wirtschaft behaupten, dann gelingt dies auch den anderen Schwellenländern. Ein zusätzliches Risiko ist aber die Aufwertung des US-Dollars, denn die bringt vor allem die in Dollar verschuldeten Länder in finanzielle Bedrängnis. Das Problem ist aber längst nicht so groß wie noch vor 10 oder 20 Jahren, die meisten Schwellenländer verfügen über relativ solide Finanzkennzahlen.
3. Kurssturz am Rentenmarkt.
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Das Ende der Anleihekäufe durch die US-Notenbank ist dabei, die Verhältnisse am Anleihemarkt umzukrempeln. Noch halten sich die Auswirkungen in Grenzen, weil die EZB ihrerseits die Anleihekäufe ausgeweitet hat. Die Renditen für langfristige deutsche Staatsanleihen sind daher fast wieder auf null Prozent gefallen. Das ist auf Dauer kein tragfähiger Zustand. Sollte wegen einer Zunahme der Inflations- und damit auch der Renditeerwartungen eine Flucht aus Anleihen einsetzen, dann hat dies das Potenzial, die Finanzmärkte in eine Krise zu stürzen. Der Kurssturz am europäischen Rentenmarkt im April war da nur ein Vorgeschmack darauf, was passieren kann.