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    Rubicon Minerals – Grob verschätzt

    Um fast 70% brachen gestern die Aktien der kanadischen Rubicon Minerals (WKN 811961 / NYSE RBY) ein. Das Unternehmen hat sich bei der Kalkulation der Goldvorkommen auf seinem Phoenix-Projekt vollkommen verschätzt und musste die Goldressource um erstaunliche 88% senken!

    Damit dürfte das Unternehmen auch das letzte Vertrauen der Anleger verspielt haben. Dass man Finanzberater engagiert hat, die helfen sollen, Werte für die Aktionäre zu retten, macht kaum Hoffnung.

    Rubicon war eines der gefragtesten jungen Minenunternehmen des vergangenen Jahrzehnts, doch machte man bei der Entwicklung des Goldprojekts Phoenix in Ontario fatale Fehler. Was dem Großteil der Beobachter und Anleger über Jahre hinweg entging oder ausgeblendet wurde.

    Doch am gestrigen Montag war es damit vorbei. Denn da veröffentlichte Rubicon eine neue Ressourcenschätzung zum Phoenix-Projekt, die die Ressource mit gerade einmal 413.000 Unzen Gold bezifferte. In der letzten Schätzung war Rubicon noch von 3,3 Mio. Unzen Gold ausgegangen.

    Zwar senken auch andere Bergbaufirmen gelegentlich ihre Ressourcenschätzung, nachdem sie weitere Arbeiten durchgeführt haben, aber ein solches Ausmaß hat es wohl noch nicht gegeben. Wie Rubicon in einer Pressemitteilung bekannt gab, hätten neue Daten gezeigt, dass die Goldvererzung auf Phoenix weit weniger zusammenhängend auftrete als bislang gedacht. Insbesondere scheint ein Großteil des hochgradig vererzten Materials auf einer anderen geologischen Struktur zu liegen, als Rubicon bislang glaubte.

    Das Phoenix-Projekt, so Experten, ist sehr komplex. Wie bei vielen Goldprojekten im Canadian Shield tritt die Goldvererzung nicht fortlaufend auf und es bedarf zahlreicher Bohrungen, um das gesamte Gold nachzuweisen. Beobachtern zufolge aber haperte es bei Rubicon genau daran. Das Unternehmen habe nicht genug Bohrungen vorgenommen, um das Projekt vollständig zu verstehen.

    Man glaubte, über eine abbaufähige Lagerstätte zu verfügen und begann mit dem Bau der Mine, ohne eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Diese hätte wesentlich mehr Bohrungen benötigt und Rubicon so zu einem besseren Verständnis der Lagerstätte verholfen. Allerdings gelang es dem Unternehmen auch ohne Machbarkeitsstudie in einem positiven Marktumfeld mehr als 700 Mio. Dollar von Investoren einzusammeln.

    Als man dann untertage ging und die Lagerstätte direkt begutachten konnte, musste Rubicon eingestehen, dass das Projekt komplexer war als gedacht. So wurden vergangenen November die Arbeiten untertage eingestellt. Man wollte im zweiten Quartal 2016 einen neuen Plan für Phoenix vorlegen, doch die neue, desaströse Machbarkeitsstudie hat diese zunichte gemacht. Das Unternehmen entschied, dass erst einmal mehr Exploration nötig sei. Allerdings dürfte es nach diesem Rückschlag für Rubicon schwierig werden, genug Geld aufzunehmen, um eine rentable Mine zu errichten.

    BMO Capital Markets und TD Securities wurden als Berater engagiert, um strategische Alternativen auszuloten, darunter auch ein Verkauf oder eine Neustrukturierung. Es dürfte allerdings schwierig werden, zumindest etwas an Wert für die Aktionäre zu schaffen, da mögliche Käufer angesichts der letzten Meldungen zögern dürften, das Projekt zu erwerben. Hinzu kommt, dass Rubicon zwar über 22,4 Mio. Dollar an liquiden Mitteln verfügt, dem aber 65 Mio. Dollar an Schulden gegenüber stehen. Die Aussichten sind also eher düster.


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