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    ROUNDUP 2  367  0 Kommentare Software AG punktet mit starkem Schlussspurt - Aktie springt hoch

    DARMSTADT (dpa-AFX) - Die Software AG hat im Jahresendspurt verlorenen Boden gutgemacht. Umsatz und operatives Ergebnis zogen stärker an als von Experten erwartet. Zudem übertraf Deutschlands zweitgrößter Softwarekonzern bei der operativen Marge die eigenen Erwartungen. Nach den Vorstellungen des Managements soll es im laufenden Jahr so stark weitergehen bei dem im TecDax notierten Unternehmen.

    Die Sparte DBP (Digital Business Platform) mit Integrationssoftware lieferte im vierten Quartal endlich das ab, was sich Vorstandschef Karl-Heinz Streibich langfristig von dem Geschäft verspricht - kräftiges Wachstum nämlich. Der Umsatz kletterte hier im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 137,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen überraschend in der Nacht zum Dienstag anhand vorläufiger Zahlen mitteilte.

    Die Aktie sprang an der TecDax-Spitze zuletzt um 12 Prozent nach oben. Für Commerzbank-Analyst Thomas Becker waren sowohl der Jahresschluss als auch der neue Ausblick solide.

    DBP-SPARTE BISHER OFT HOLPRIG - 2016 ABER WACHSTUM IN SICHT

    Zuvor hatte sich das Geschäft, das insbesondere von der Digitalisierung der Wirtschaft profitieren soll, eher holprig entwickelt - im Oktober hatten die Darmstädter die Ziele deutlich eindampfen müssen. Nun soll im laufenden Jahr währungsbereinigt 5 bis 10 Prozent Umsatzplus herauskommen - und das ist noch vorsichtig formuliert. Die Prognose sei so gewählt, dass keine unrealistischen Erwartungen geschürt würden, sagte Finanzchef Arnd Zinnhardt der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Das untere Ende werden und wollen wir auf jeden Fall erreichen - nach oben kann man immer noch draufsatteln."

    "Die Jahresprognose für die DBP-Sparte ist auch nahe dran an dem, was wir uns mittelfristig an Wachstum aus eigener Kraft für das Geschäft vorstellen", sagte er. Zuversichtlich ist der Manager auch dank der Art der reingeholten Verträge: "Es waren strategische, große Deals darunter." Die in der Vergangenheit von manchen bemängelte Marge im Lizenzverkauf der Sparte trete mit dem anziehenden Wartungsgeschäft in den Hintergrund. Verkaufte Software-Lizenzen ziehen in der Branche oft lukrative Folgeverträge in der Wartung nach sich.

    MARGE ZIEHT DANK WARTUNGSGESCHÄFT WEITER AN

    So konnte das Unternehmen auch mit der Profitabilität punkten. Im Gesamtjahr lag der Anteil des bereinigten operativen Gewinns (Ebita) am Umsatz bei 30 Prozent - angestrebt waren 28 bis 29 Prozent. 2016 soll es weiter rauf gehen auf 30 bis 31 Prozent. Nach Einschätzung von DZ-Bank-Experte Harald Schnitzer signalisiert das Margenziel, dass die Kosten unter Kontrolle sind. "Wir haben auch weiter an der Kostenseite gearbeitet, aber entscheidend war für den Jahresschluss das gestiegene profitable Wartungsgeschäft - das Kernstück unseres Geschäftsmodells", sagte Finanzchef Zinnhardt.

    Insgesamt legte der Umsatz im vierten Quartal um vier Prozent auf 257,5 Millionen Euro zu, und der operative Gewinn (bereinigtes Ebita) stieg in der gleichen Geschwindigkeit auf 92,2 Millionen Euro. Im Gesamtjahr zog der Erlös um zwei Prozent auf 873,1 Millionen Euro an, während das operative Ergebnis um acht Prozent auf 259,1 Millionen Euro kletterte. Angaben zum Nettogewinn will das Unternehmen mit dem kompletten Zwischenbericht am 27. Januar machen.

    DATENBANKEN DÜRFTEN SCHRUMPFEN - ZUKÄUFE BEI GELEGENHEIT

    Die angestammte, margenstärkere Sparte mit Datenbanksoftware (A&N) dürfte im laufenden Jahr weiter Federn lassen. Hier rechnet das Unternehmen mit einem Erlösrückgang von vier bis acht Prozent - Wechselkursschwankungen herausgerechnet. Im vergangenen Jahr konnte das Segment überraschend sogar leicht zulegen. Das Datenbankgeschäft steht allerdings wegen technischer Entwicklungen strukturell unter Druck und ist auf absehbare Zeit kein Wachstumsbringer.

    Bei Zukäufen ist das Management weiter vorsichtig. "Wir machen uns natürlich Gedanken darüber, was Kunden in drei bis fünf Jahren an Produkten nachfragen werden. Derzeit übersteigen die Preise aber oft das, was man durch die Zukäufe aus strategischer Sicht hinzugewinnt", sagte Zinnhardt. Bereit sei das Unternehmen dazu aber. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und können bei entsprechenden Angeboten am Markt auch sofort zuschlagen."/men/jha/das




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