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    Negativer Ölpreis  8588  0 Kommentare Unfassbar - Ölpreis für US-Sorte stürzt auf minus 0,50 US-Dollar! Wie kann das sein?

    An Negativzinsen haben wir uns mittlerweile gewöhnt, aber an einen negativen Ölpreis? Entsprechend groß war die Aufregung, als die US-Ölraffinerie Flint Hills Resources eine Preisliste veröffentlichte, wonach ein Barrel der Marke North Dakota Sour minus 0,50 US-Dollar kostete.

    Sprich, um überhaupt einen Abnehmer zu finden, hätte der Ölproduzent der Raffinerie sogar Geld zahlen müssen. Überall im Netz kursierte die besagte Preisliste als Beweis dafür, wie dramatisch der Einbruch der Ölpreise in Wirklichkeit ist. Doch nun stellt sich heraus: Die Preisliste war offenbar falsch.

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    Der Preis für North Dakota Sour sei nicht korrekt gewesen, sagte Jake Rake, Sprecher bei Flint Hills, gegenüber „Bloomberg“. Stattdessen habe der Preis am Freitag bei 1,50 US-Dollar je Barrel gelegen. Die Ölraffinerie, die zum großen US-Konzern Koch Brother gehört, hat die Liste inzwischen gelöscht.

    Preis um 97 Prozent eingebrochen!

    Damit ist der Ölpreis zwar doch nicht negativ, aber auch ein Preis von 1,50 US-Dollar klingt schon dramatisch genug. Vor allem wenn man sich die Dynamik der Preisspirale anguckt: Im vergangenen Jahr kostete ein Barrel dieser Marke 13,50 US-Dollar, im Januar 2014 betrug der Preis sogar noch 47,60 US-Dollar. Das entspricht einem Absturz von fast 97 Prozent innerhalb von nur zwei Jahren.

    Das Öl der Sorte North Dakota Sour ist im Vergleich zu anderen namhaften Marken wie Brent qualitativ deutlich schlechter. Aufgrund des hohen Anteils an Sulfaten kann es nur von speziellen Raffinerien verarbeiten werden. Weil diese Verarbeitung zudem sehr kostspielig ist, muss der Ölpreis entsprechend nach unten angepasst werden. Insgesamt werden laut „Bloomberg“ täglich weniger als 15.000 Barrel gefördert. Insofern gehört North Dakota Sour nicht unbedingt zu den großen Ölsorten des Landes.

    Wie weit geht es noch nach unten?

    Trotzdem ist der Preisverfall bemerkenswert, vor allem weil er kein Einzelfall ist. Im Gegenteil, der Öl-Crash, der sich derzeit auf der internationalen Bühne abspielt (Brent, WTI und OPEC-Öl allesamt unter 30 US-Dollar), setzt sich auch im Kleinen fort. So sind neben North Dakota Sour weitere US-Sorten wie South Texas Sour oder Oklahoma Sour in den vergangenen Monaten erheblich unter Druck geraten. Ähnlich schlechte Nachrichten auch aus dem Nachbarland Kanada. Dem Bericht zufolge kostete ein Barrel der Sorte Canadian bitumen in der vergangenen Woche gerade mal 8,35 US-Dollar. Zwei Jahre zuvor lag der Preis noch bei 80 US-Dollar – ein Rückgang um knapp 90 Prozent!

    Schließt man wiederum von den Kleinen auf die Großen, verheißt das für die Zukunft nichts Gutes. Aktuell haben Brent und Co. seit 2014 „nur“ 75 Prozent verloren. Verglichen mit dem Preisverfall der kleineren Sorten gibt es also noch viel Luft nach unten. Kein Wunder, dass Experten düstere Töne anschlagen. Neben Goldman Sachs rechnet inzwischen auch Morgan Stanley mit einem Öl-Crash auf 20 US-Dollar. Standard Chartered hält sogar einen Absturz auf zehn US-Dollar für möglich (Mehr dazu hier: Wenn billiges Öl zur Gefahr wird - Stürzt uns der Ölpreis in eine neue Finanzkrise?).




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