Smart-Beta und anderes Wunderzeugs

Neue Strategie?

Kennen Sie Smart-Beta-Strategien und Faktor-ETFs? Nein - nun, dann haben Sie nichts versäumt. Die medial in den vergangenen Monaten stark promoteten, strukturierten Finanzprodukte sind alter Wein in neuen Schläuchen und keine Wunderprodukte, die Otto-Normalanleger helfen, satte Renditen locker einzustreichen. Solche Renditen gibt der Markt nicht freiwillig her, hierfür ist harte Arbeit und ein Quäntchen Glück unumgänglich. Zurück zu den ETFs, das sind börsennotierte Fonds auf Indizes wie DAX und Dow sowie auf allerlei Subindizies.

Das Angebot an ETFs ist riesig. Der Überblick geht schnell verloren und der Blick ins Kleingedruckte der Produktgestaltung ist wichtig. Mögen ETFs für Anleger mit wenig Zeit und Interesse an Einzelaktien eine sinnvolle Produktidee sein, so sind die von der Industrie viel gepriesenen Smart-Beta-ETfs für mich nichts als ein neuer Marktingversuch der Fondsindustrie, um Einzelaktienanleger abzugreifen. Was passiert in so einem Smart-Beta-ETF? Nun, da werden gewisse Strategien - sei es niedrige Volatilität durch defensive Aktienauswahl oder hohe Momentum-Werte von Aktien oder stetige Dividendenzahler aus Auswahlkritierien für einen synthetischen Index - verwendet. Heraus kommt ein Korb von Aktien, die besser als der Markt abschneiden sollen und dem Käufer Gewinne versprechen.

Ich nenne das schlichtweg Portfolioverwaltung. Keine Zauberei, sondern harte Arbeit. Die vermeintlich klugen Finanzmathematiker der Banken und Fondsgesellschaften machen also nichts anderes wie Sie und ich – sie suchen Aktien und Bonds, mit denen sich – hoffentlich – Geld verdienen lässt. Smart soll das sein? Naja, wer’s mag, soll es einsetzten, all die Probleme der Aktienanlage (Bewertung, Timing für Ein- und Ausstieg) bleiben die Gleichen. Also dann doch besser die Vorstandswoche lesen und auf Basis erstklassiger Informationen tätig sein.

www.vorstandswoche.de