Thyssen, Commerzbank, UniCredit – Panik an den Märkten
Die Aktienmärkte sind 2016 im Crash-Modus und der DAX hat mit 3.500 Punkten von seinem Top in reinen Punkten fast soviel abgegeben wie zwischen Anfang 2008 und März 2009 – dem Höhepunkt der Finanzkrise. Viele Investoren realisieren gegenwärtig, dass in Zeiten von negativen Zinsen auf Staatsanleihen in Deutschland, Japan oder Frankreich eine neue Assetklasse entstanden ist – nämlich Cash. Solange private Investoren für Cash keine negativen Zinsen zahlen müssen und in Zeiten von fehlender Inflation Werterhalt selbst durch Geld „parken“ möglich ist, etabliert sich Cash als Anlageklasse. Aber:
Am Anleihemarkt ist nur noch mit extremen Risiken etwas zu holen, so ziehen sich die Anleger erst einmal kollektiv zurück. Dazu fehlen aufgrund ausbleibenden Eigenhandels vieler Banken Akteure am Markt, die an schwachen Tagen auch einmal stützend Aktien aufnehmen.
Unsere Webinare in dieser Woche:
10.02. Gibt ihm SauRiß! – Anmeldung hier
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Neue Welt 2016
Ohne bisher präzise Zahlen zu haben muss man auch vermuten, dass große Käufer aus dem arabischen Raum oder vom Staatsfonds in Norwegen als Nachfrager ausfallen oder seltener auftreten. Dieser Mix auf der Nachfrageseite wird ergänzt um vielfältige Probleme auf der Konjunkturseite. Die USA haben mit ihrer Zinswende einen großen Fehler begangen, kam sie doch zur Unzeit. Nun muss Janet Yellen zurückrudern, der Markt hat bereits alle Zinserhöhungen 2016 ins Reich der Fabel verwiesen. Wer als Analyst noch immer von Zinswende und Zinsschritten philosophiert, muss nur passende Daten bemühen, um überzeugt zu werden.
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Öl macht Märkte
Der Ölmarkt trägt seinen Teil zur Unsicherheit bei, dazu schießen aufgrund mancher Finanzierung die Kreditversicherungen für Banken in die Höhe. Schwache US-Wirtschaftsdaten am Rande der Rezession runden das Gesamtbild ab, zu China muss man gar nichts mehr sagen.
Doch es gibt auch positive Aspekte, die momentan niemand hören will, die gleichsam vor einem Jahr überbetont wurden. Die Volatilität am Markt ist extrem hoch, die Angst groß. Oftmals waren es gerade diese Zeiten, in denen ein Aktienkauf mittelfristig sehr sinnvoll war, man erinnere sich nur an die Jahre 2011 und vor allem 2009.
Dazu werden in Europa die positiven Aspekte des Ölpreises verdeckt. Seit mehr als einem Jahr sorgt der tiefe Preis für ein Konjunkturprogramm. Dazu ist in China nicht alles so schlecht, positive Meldungen werden ignoriert. Die jüngsten Absatzzahlen am Automarkt für Januar waren längst nicht so negativ wie man glauben müsste.
Produkte auf Öl aus unserer Produktübersicht
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BRENT Discount Call | PB2RWN |
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Qualität bleibt Qualität
Völlig ausgeblendet wird die Bewertung am Aktienmarkt. US-Aktien wie Facebook, Starbucks, Amazon, Netflix oder Tesla waren noch vor Wochen heillos überteuert, wurden damals abgefeiert, Margen und Gewinnerwartungen völlig ignoriert, nur Umsatz war Trumpf. Nun korrigieren jene Titel und zwar zu Recht.
In Deutschland dagegen sind viele Aktien zu einem sehr niedrigen KGV zu haben, wurden auch im Buchwert massiv gestutzt. Linde, Daimler, BASF, Münchner Rück oder Fresenius sind nur einige Beispiele. Berücksichtigt man die Dividendenrendite im Vergleich zu Negativzinsen am Anleihemarkt, so sollte ein Wiederentdecken dieser Vorzüge eine Frage des wann und nicht des ob sein.
Discount-Zertifikate auf Daimler und Co.
Discount Zertifikat auf Infineon | UT3WMB |
Discount Zertifikat auf K+S | UT4E0N |
Discount Zertifikat auf Daimler | UT2WPJ |
Crashs oder Korrekturen am Markt haben einen großen Vorteil – danach liegen die Risiken klar auf der Hand, man kauft mit ungutem Gefühl, doch wird mittel- und langfristig meist belohnt. Private Investoren sollten sich, auch wenn es komisch klingt, jetzt mit einem Aktienengagement leichter tun als im Frühjahr 2015. Denn wenn die Sonne scheint am Markt mag der Kauf leichter fallen – Gewinn versprechender und sinnvoller ist er jetzt, da Risiken eingepreist sind.“
Daniel Saurenz