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    Weg mit dem Bargeld!  12794  30 Kommentare Mittelalterlich, kriminell, bequem - Darum ist die Abschaffung des Bargelds "eine sehr gute Idee"

    Der Aufschrei ist groß, seit bekannt wurde, dass die Bundesregierung eine Obergrenze für Bargeldzahlungen plant. Peter Fissenewert kann diese Empörung ganz und gar nicht verstehen. Der Korruptionsexperte findet die Bargeld-Liebe mittelalterlich – und die Angst vor Negativzinsen „ohnehin Unsinn“.

    Das geplante Bargeld-Limit schreckt viele Experten auf. Sie fürchten nicht nur einen ersten Schritt zur kompletten Abschaffung des Bargelds. Manche sehen darin gar eine Bedrohung für die individuelle Freiheit der Bürger (siehe: Bargeld-Limit, Negativzinsen, Enteignung? „Die Freiheit stirbt scheibchenweise“). Peter Fissenewert, Rechtsanwalt und Professor für Wirtschaftsrecht, kann diese Angst vorm gläsernen Bürger zwar verstehen. Trotzdem hält er die Bargeld-Obergrenze für eine „sehr gute Idee“.

    Die „German Angst“ blockiere uns, sagt Fissenewert im Interview mit der „WirtschaftsWoche“. Die Bürger würden nicht die Vorteile sehen, die die Abschaffung des Bargelds mit sich bringe. Es sei sicherlich zutreffend, dass in erster Linie die Banken davon profitieren würden, doch das sie ihm hier egal. Viel wichtiger findet er: „Die Bürger werden profitieren, weil die Kriminalität eingedämmt wird.“ Es ist das Lieblingsargument der Bargeld-Gegner – ohne Bargeld keine Kriminalität. Das sieht auch Fissenewert so. Deutschland habe ein „großes Problem mit der Schattenwirtschaft und einer Parallelgesellschaft, deren Überleben von großen Mengen Bargeld gesichert werden.“ Eine schrittweise Abschaffung des Bargeldes würde nach Ansicht des Korruptionsexperten helfen, die Kriminalität zumindest erheblich einzudämmen. Auf diese Weise könnten nicht nur Terrorakte vermieden werden, sondern auch Drogen- und Kleinkriminalität. Deshalb kann Fessenewert die Empörung über das geplante Bargeld-Limit nicht nachvollziehen: „Wir haben Angst vor Terror, wollen aber keinen Millimeter Bequemlichkeit preisgeben, wenn es um die Bekämpfung der Kriminalität geht.“

    Bargeld-Obergrenze bei 1.000 Euro

    Ihm selbst gehen die Pläne der Bundesregierung sogar nicht weit genug. Diese will die Obergrenze für Bargeldzahlungen bei 5.000 Euro festsetzen (Mehr dazu hier). Geht es nach dem Korruptionsexperten, sollte dagegen schon bei 1.000 Euro Schluss sein. „Es reicht doch völlig, wenn die Bargeldgrenze bei 1.000 Euro liegt. Warum muss ich mit soviel Bargeld bezahlen wollen?“ Es könne doch nicht gut sein, wenn Geldbündel mit so hohen Summen die Besitzer wechselten, findet er.

    Gleichzeitig warnt er die Deutschen davor, den Schritt in die Digitalisierung zu verpassen. Wer unbedingt am Bargeld festhalten wolle, der bleibe im Mittelalter hängen, so Fessenewert. Zumal das bargeldlose Zahlen keineswegs bedeute, dass alle Transaktionen überwacht würden. „Auch die vermutete Möglichkeit, automatisch Negativzinsen erheben zu können“, ist laut dem Korruptionsexperten „ohnehin Unsinn“. Dennoch sollte die Politik auf die Ängste der Bürger eingehen, indem sie den bargeldlosen Zahlungsverkehr verbessere. „Das (digitale) Geld muss bei der Bank ebenso sicher sein wie Bargeld, eher noch sicherer.“ Zugleich sollte die besagte Negativzins-Option „in jedem Fall eingedämmt sein“ und die digitale Währung dem Bargeld verfassungsrechtlich mindestens gleichgestellt werden, fordert Fessenewert. 



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    Weg mit dem Bargeld! Mittelalterlich, kriminell, bequem - Darum ist die Abschaffung des Bargelds "eine sehr gute Idee" Der Aufschrei ist groß, seit bekannt wurde, dass die Bundesregierung eine Obergrenze für Bargeldzahlungen plant. Peter Fissenewert kann diese Empörung nicht verstehen. Der Korruptionsexperte findet die Bargeld-Liebe mittelalterlich – und die Angst vor Negativzinsen „ohnehin Unsinn“.

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    Kommentare

    Avatar
    21.03.16 16:41:36
    na hallo,

    das war aber mal eine überaus freundliche antwort und so informativ, nun weiß ich genau bescheid über all die verbrecher die mich dauernd versklaven

    danke
    Avatar
    19.03.16 18:01:41
    Du gehörst genau zu der total verdummten Klientel, die die Bankenverbrecher und ihre Politmarionetten braucht, um ohne Widerstand einen uns alle kontrollierenden Überwachungsstaat und eine Finanzdiktatur zu etablieren. Du erkennst nicht einmal im Ansatz die wahren Hintergründe dieser Hyperverbrecher.

    Jemand, der diesen heuchlerischen Schwachsinn angeblicher Kriminalitätsbekämpfung tatsächlich glaubt, muss extrem minderbemittelt sein. Er hat auf keinen Fall die Freiheit, die nie weder eine Selbstverständlichkeit noch ein Geschenk war oder ist, auch nur annährungsweise verdient. Typen Deiner Sorte sind geborene Sklaven.
    Avatar
    22.02.16 15:27:06
    Ich hab's wieder getan,obwohl ich weiss,dass es für mich wg.erhöhtem Blutdruck sehr schädlich ist!Anne Will anschauen!Lindner,Waigel,Meister kennt man,wenn Interesse an Politik vorliegt.Die Autohausbesitzerin(taffe Frau!)vertrat das gemeine Volk in einer lobenswerten Klassemanier!Respekt,wenn man nicht täglich im TV vertreten ist.Und da war dann noch der Süsse neben der "Braue".Peter Fissenewert(erfuhr ich über die Namenseinblendung)Von diesem Berlin-Neuköllner-Weltklassemann hatte ich,obwohl ständig auf Wirtschaftsseiten überall im Netz unterwegs,bis vor 3,4Tagen überhaupt noch nichts gehört.Seine,für mich abstrusen Thesen,habe ich damals nonchalant dadurch kommentiert indem ich seinen Namen etwas verändert habe.Meine Mutter,die immer noch glaubt mich zu einem anständigen Menschen erzogen zu haben,würde mich übelst zürnen,wenn Sie erführe,wie ich Ihn tituliert habe!Peter Fissurenewert!Ich hatte mal was,was man so gar nicht braucht:eine Analfissur,welche ich fehlerhaft als hämorrhoidales Problem jahrelang bekämpft habe.Männer&Arzt-ihr wisst Bescheid!Nachdem ich dann doch meinen Fissurenewert habe entfernen lassen,geht's mir seitdem in dieser Hinsicht blendend!Gegen den Sprechautomat Michael Meister fällt mir demnächst sicher auch noch was ein!Interessant fand ich lediglich seine Äusserung:Ich bin nicht irgendein Politiker,sondern Entscheider!Den "feinen"Unterschied kannte ich bis dahin überhaupt noch nicht!Ich werde mich daher für ein "Irgendeinpolitikeraberblossnichtentscheidermandat bewerben.Money for Nothing,wie die Dire Straits schon vor Jahrzehnten behaupteten.
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    20.02.16 13:54:51
    Die häufigste und für den Staat schädlicste Krminalitätsart würde mit Sicherheit erheblich eingedämmt:
    Steuerhinterziehung. Sehr oft höre ich, besonders von Dienstleistern: Brauchen Sie eine Rechnung? Oder wenn ich mit Karte zahlen will: Bargeld wäre mir lieber. Nach meiner Meinung ein sicheres Indiz dass eine Steuerhinterziehung beabsichtigt ist.
    Ich bin daher sehr für die Abschaffung des Bargeldes. Ich benötige kaum welches, Karte finde viel bequemer.
    Avatar
    19.02.16 10:52:39
    Die Bargeld Abschaffung ist Verfassungswidrig, daher verstehe ich kaum wieso es überhaupt zur Diskussion kommt. Rechtlich gesehen ist das Euro Geld (Banknoten) das einzige gesetzliche Zahlungsmittel, das Buchgeld (Digitale nummern) sind es im Gegenzug nicht. Zu dem gibt es das Gesetz auf Eigentum, Geld auf Bankkonten Sparbüchern etc. wird nicht als Eigentum angesehen, es ist zwar einer Person zugeschrieben, unterliegt jedoch Risiken. Wer Geld am Konto /Sparbuch hat, hat es der Bank geliehen um damit zu arbeiten, wenn das Bargeld abgeschafft werden sollte müsste hier eine neue Form des Kontos geschaffen werden. PayPal als Beispiel genannt, Paypal Geld gehört einem zu 100% kann weder beschlagnahmt, Verzinst noch bei einem Konkurs angefasst werden. Es liegt als Sondervermögen in der Bilanz.

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