checkAd

    Egbert Prior  1882  3 Kommentare DEAG - Rockfestivals reißen Loch in die Kasse

    Die Aktie ist bös abgestürzt.  Vor einem Jahr markierte der Kurs mit 8,08 Euro ein Allzeithoch. Aktuell nur noch 2,90 Euro. Minus 64%. Möglicherweise bietet sich auf diesem Niveau eine günstige Einstiegsgelegenheit. Was ist die Ursache für das Debakel? – Die Berliner wollten expandieren, stattdessen gingen sie baden! Ende 2014 heizte Vorstandschef Peter Schwenkow den Aktionären ein und stellte einen „Wachstumsschub durch den massiven Eintritt in den Rockfestivalmarkt“ in Aussicht. Die Sparte sollte schon 2015 einen „profitablen Zusatzumsatz“ von mehr als 30 Millionen Euro bescheren. Tatsächlich sind herbe Verluste entstanden. Besonders ein geplantes Rockfestival am Nürburgring („Ring – Grüne Hölle Rock“) geriet zum Desaster. Schleppende Ticketverkäufe, aber Spitzengagen. Das paßte nicht zusammen. Die DEAG verkrachte sich mit ihrem Mitveranstalter und mußte das Festival nach Gelsenkirchen (Rock im Revier) verlegen. Wegen Anlaufverlusten des Festival-Geschäfts und des Flops am Nürburgring rutschten die Berliner nach den ersten neun Monaten 2015 operativ (EBIT) mit 13 Millionen ins Minus. Im Vorjahr waren noch 4 Millionen verdient worden. Soweit so schlecht. Doch es besteht Hoffnung, daß das Festival-Geschäft über kurz oder lang tatsächlich reüssiert. Dann wären die aktuellen Verluste schnell vergessen. Für 2016 verspricht Schwenkow ein EBIT von „mindestens“ 3 bis 5 Millionen Euro. In einer Pressemitteilung läßt die DEAG wissen, daß sich im Festival-Bereich die Aufwendungen für Gagen und Produktionskosten im laufenden Jahr bei gleichbleibendem Qualitätsniveau um rund 21 Millionen Euro reduzierten. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses  wird der Konzertveranstalter mit 33 Millionen Euro bewertet. Nicht gerade viel für einen Konzern, der 2015 etwa 190 Millionen umgesetzt haben dürfte. Mit gut 30 Millionen liegt der zuletzt ausgewiesene Buchwert ganz in der Nähe der Marktkapitalisierung. Allerdings sollten Sie bedenken, daß das Veranstaltungsgeschäft relativ margenschwach ist. Und gerade bei Festivals bestehen beträchtliche Risiken. Sollten die Einnahmen nicht sprudeln wie erhofft, bleibt die DEAG auf den Kosten sitzen. Auf der anderen Seite hoffen die Berliner in Sachen Nürburgring noch rund 10 Millionen bei dem „unbotmäßigen“ Mitveranstalter bzw. der Versicherung loseisen zu können. Doch der Ausgang dieser Rechtsstreitigkeiten ist ungewiß. Fazit: Die Aktie bleibt spekulativ, nur Mutige greifen zu.





    Egbert Prior
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Prior Börse präsentiert zweimal wöchentlich die interessantesten deutschen Aktien. Kurz, prägnant, faktenreich. Kaufen, Halten, Verkaufen - das Urteil ist unbestechlich und bankenunabhängig. Das Musterdepot ist einfach, transparent und nachvollziehbar. Bestellen Sie hier die Prior Börse 2 Wochen kostenlos.
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors


    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior DEAG - Rockfestivals reißen Loch in die Kasse Die Aktie ist bös abgestürzt.  Vor einem Jahr markierte der Kurs mit 8,08 Euro ein Allzeithoch. Aktuell nur noch 2,90 Euro. Minus 64%. Möglicherweise bietet sich auf diesem Niveau eine günstige Einstiegsgelegenheit. Was ist die Ursache für das …