Französischer Energiekonzern Engie baut nach Milliardenverlust um
PARIS (dpa-AFX) - Der französische Strom- und Gaskonzern Engie will sich nach einem herben Jahresverlust für 2015 in den kommenden drei Jahren neu aufstellen. Um die Aktionäre im Boot zu behalten, gab das Unternehmen am Donnerstag feste Dividendenversprechen. Für das laufende und das kommende Jahr werden ein Euro ausgeschüttet. Für die 2017 und 2018 werde die Auszahlung auf 0,70 Euro gesenkt. Mit dem Umbau will sich Engie auf die Veränderungen in der Energiebranche einstellen und allgemein schlanker aufstellen. Der Konzern, der bis vergangenes Jahr noch GDF Suez hieß, kämpft wie viele anderen Energieunternehmen mit sinkenden Strompreisen.
Beim Umbau des Konzerns sollen die Kosten weiter gesenkt werden und zwar um eine Milliarde bis 2018. Zudem stehen aus dem Portfolio Geschäftsteile im Wert von 15 Milliarden Euro auf dem Prüfstand. Optionen seien ein Verkauf, Partnerschaften mit anderen Unternehmen oder die Schließung dieser Einheiten. Ziel des Überprüfungsprogramms sei die Abhängigkeit von Rohstoffpreisen zu senken. Flankiert werde der Umbau mit einem Investitionsprogramm über 22 Milliarden Euro, davon sollen 7 Milliarden in die Instandhaltung gehen.
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Das vergangene Jahr schloss Engie mit einem hohen Verlust ab. Dieser lag bei 4,6 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 2,4 Milliarden im Vorjahr. Grund waren Abschreibungen über 8,7 Milliarden Euro. Der Umsatz ging um 6,4 Prozent auf 69,9 Milliarden zurück. Der Gewinn aus dem fortlaufenden Geschäft vor Sonderposten erreichte 2,6 Milliarden nach 2,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Analysten hatte mit geringfügig weniger gerechnet. Im laufenden Jahr sollen es zwischen 2,4 und 2,7 Milliarden werden./stk/enl