Baustart für Offshore-Windpark 'Wikinger' in der Ostsee
SASSNITZ (dpa-AFX) - Der Bau des Offshore-Windparks "Wikinger" in der Ostsee wird am Donnerstag (12.00) im Fährhafen Sassnitz offiziell gestartet. Rund 30 Kilometer nordöstlich von Rügen werden dafür in den kommenden Monaten die Fundamente für 70 Windkraftanlagen gesetzt und ab 2017 die Turbinen installiert. Zum Baustart wird Landesverkehrsminister Christian Pegel erwartet. Das Projekt mit einer Gesamtinvestitionssumme von 1,4 Milliarden Euro soll nach Angaben des spanischen Energiekonzerns Iberdrola Strom für rund 350 000 Haushalte liefern.
Der Iberdrola-Windpark mit einer Leistung von 350 Megawatt ist der dritte in der deutschen Ostsee. Im September 2015 ging das EnBW -Projekt "Baltic 2" mit 80 Anlagen nördlich von Rügen ans Netz. EnBW betreibt seit 2011 auch den Windpark "Baltic 1" rund 16 Kilometer vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst mit 21 Windanlagen. Der Iberdrola-Windpark soll Ende 2017 fertig gestellt sein.
Derzeit wird das Installationsschiff "Giant 7" in Rostock für den Einsatz vorbereitet. Parallel dazu befinde sich ein weiteres Schiff mit den ersten 32 Fundamentteilen auf direktem Weg ins Baufeld, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Die Produktion der Windkraftanlagen in Bremerhaven und Stade haben laut Unternehmen bereits begonnen. Die Fertigung der Konverterplattform im spanischen Cadiz befinde sich in den Endzügen.
Die norddeutschen Bundesländer, aber auch Unternehmen aus der Offshore-Branche befürchten, dass mit der Neufassung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes der Ausbau der Offshore-Windkraft gebremst wird. Mit der Reform des EEG wird der Ausbau auf ein neues Modell auf Basis von Ausschreibungen umgestellt. Der angestrebte Anteil der regenerativen Energien von 40 bis 45 Prozent am gesamten Stromverbrauch für das Jahr 2025 dürfe keine feste Obergrenze sein, so die Forderungen der Nordländer.
Lesen Sie auch
Der Fährhafen Sassnitz wird Logistik- und Wartungsbasis für den "Wikinger"-Windpark. Iberdrola rechnet mit 200 direkten und indirekten Arbeitsplätzen in der Region während der Betriebsphase des Windparks. Nach Iberdorla-Angaben sollen mehr als 50 Prozent des Gesamtauftragsvolumen an deutsche Firmen oder Subunternehmen gehen. Unterdessen treibt der Stromnetzbetreiber 50 Hertz die Vorarbeiten für die Verlegung der Stromtrasse voran. Von Mai an sollen die insgesamt 90 Kilometer langen Seekabel zwischen Windpark und Anlandestelle Lubmin verlegt werden./mrt/DP/zb