Anhebung der Prognose?

Nordex:Kaufkurse?

Der Anbieter von Megawatt-Turbinen für die Windkraftindustrie hat das Jahr 2015 mit einem exzellenten Zahlenwerk abgeschlossen und mehrere Rekorde aufgestellt. Das Unternehmen erzielte ein Umsatzplus von 40 % auf über 2.4 Mrd. Euro. Das EBITDA stieg um 50 % auf über 182 Mio. Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen erreichte einen Wert von 126 Mio. Euro und netto klingelten 52.3 Mio. Euro in der Kasse. Die EBIT-Marge lag bei 5.2 %.

Vorstandschef Lars Bondo Krogsgaard hat somit die erhöhte Prognose beim Umsatz übererfüllt und lag bei der EBIT-Marge innerhalb der Bandbreite zwischen 5 und 6 %. Die Zahlen wären sogar noch viel besser ausgefallen, hätte es nicht einen Qualitätsmangel bei zugelieferten Rotorblättern gegeben. Wie uns das Management bei unserem Besuch auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt mitteilt, liegt der Sondereffekt bei rund 40 Mio. Euro. Nach Angaben von CFO Bernard Schäferbarthold soll der Anspruch geltend gemacht werden. Nordex konnte im Jahr 2015 auch beim Free Cashflow überzeugen. Dieser lag bei 95 Mio. Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Krogsgaard zuversichtlich. „Unser Auftragseingang bietet eine positive Grundlage für das Jahr 2016.“ Der Ordereingang im Jahr 2015 lag bei knapp 2.5 Mrd. Euro. Der feste Auftragsbestand beträgt aktuell knapp 1.7 Mrd. Euro und ist definiert durch eine vollständige Genehmigung, gesicherte Netzanbindung, gesicherte Finanzierung und erhaltene Anzahlung. „Wir sind mit dem Verlauf des 1. Quartals sehr zufrieden“.

Im vergangenen Herbst hat der CEO den Zusammenschluss mit dem spanischen Turbinenproduzenten Acciona Windpower (AWP) bekanntgegeben. Aufgrund dieser Transaktion entstehen 16.1 Mio. neue Aktien. Das gesamte Aktienkapital wird sich somit auf rund 97 Mio. Aktien erhöhen. Die Finalisierung des Mergers mit AWP soll im April erfolgen. Für das kombinierte Unternehmen erwartet der Firmenchef in diesem Jahr einen Auftragseingang von mehr als 3.4 Mrd. und einen Umsatz von ebenfalls über 3.4 Mrd. Euro. Die EBITDA-Marge soll sich auf mindestens 7.5 % belaufen. Das entspricht einem EBITDA von mindestens 255 Mio. Euro. AWP soll ab April konsolidiert werden. In den Planzahlen sind die Spanier somit für einen Zeitraum von 9 Monaten inkludiert. Die Börse reagierte auf den Ausblick für das Jahr 2016 negativ. Allerdings signalisiert das Management, dass die Erwartungen eher konservativ sind. Wir gehen davon aus, dass Nordex im Jahr 2016 durchaus besser abschneiden könnte als geplant. „In der Prognose sind Integrationskosten berücksichtigt, und unsere Planung ist daher aufgrund des Zusammenschlusses zunächst vorsichtig“, so Schäferbarthold.