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    EZB - Geldpolitik  5246  3 Kommentare Hoch riskanter EZB-Kurs: Sparer verlieren 200 Milliarden Euro - Risiken in Zukunft verlagert

    Die Nullzins-Ära kostet die Deutschen bis zum Jahresende knapp 200 Milliarden Euro. Rein rechnerisch hat jeder einzelne Bürger seit Beginn der Euro-Krise 2450 Euro weniger in der Tasche. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ mit Verweis auf Berechnungen der DZ Bank, des Zentralinstituts der Volks- und Raiffeisenbanken.

    Negativeffekt nicht durch positiven Krediteffekt ausgeglichen

    Der negative Effekt entgangener Sparzinsen wird demnach bei weitem nicht durch den positiven Effekt niedrigerer Kreditzinsen ausgeglichen. Allein von 2010 bis 2015 büßten die Deutschen mit Tagesgeldkonten, Wertpapieren und Versicherungen 261 Milliarden Euro ein, berichtet die Zeitung weiter. In diesem Jahr kommen noch einmal 82 Milliarden Euro hinzu. Den insgesamt 343 Milliarden Euro stehen Zinsersparnisse, etwa beim Hausbau, in Höhe von lediglich 144 Milliarden Euro gegenüber. Für die Berechnungen verglich die DZ Bank die stetig gesunkenen Durchschnittszinssätze für Einlagen, Anleihen und Lebensversicherungen in den Jahren seit 2010 mit den mehrjährigen Durchschnittswerten der Vorkrisenzeit. Die größten Zinseinbußen gab es demnach auf Konten und Sparbüchern. Dort haben die Deutschen mehr als zwei Billionen Euro liegen. 

    Hoch riskanter Kurs der EZB - Risiken in Zukunft verlagert

    Die Unionsparteien, vor allem die CSU, schlagen deshalb scharfe Töne gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) an. „Die EZB fährt einen hochriskanten Kurs“, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) der „Welt am Sonntag". Die EZB setze, indem sie die Zinsen so niedrig halte, ein fatales Signal: „Nämlich, dass Vorsorge und Sparen keinen Sinn haben.“ Auch CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer spricht von „einem Angriff auf den kleinen Sparer“. Statt nachhaltigen Vermögensaufbaus unter anderem für die Altersvorsorge gebe es Investitionsblasen und übermäßige Verschuldung. Die CSU-Landesgruppenchefin in Berlin, Gerda Hasselfeldt, fordert deshalb, dass Deutschland in der EZB mehr Stimmrechte erhält – „entsprechend seines Kapitalanteils“. 

    "Kleinen Sparern" ist Sicherheit wichtiger als Rendite

    Nach einer repräsentativen Umfrage des TNS-Emnid-Instituts im Auftrag der Postbank unter rund 1000 Befragten, ist es 91,1 Prozent der Bürger  wichtig, dass ihr Geld sicher angelegt ist. 87,7 Prozent der Anleger ist zudem die Verständlichkeit der Finanzprodukte wichtig, berichten die Zeitungen der "FUNKE-MEDIENGRUPPE" unter Berufung auf die Studie.
     
    Demnach wollen trotzt anhaltender Niedrigzinsphase derzeit nur 15 Prozent der Bundesbürger ihr Anlageverhalten ändern. Lediglich 8,9 Prozent der Befragten haben laut Umfrage ihr Geld aus niedrig verzinsten Anlageformen wie Sparbüchern oder Tagesgeldkonten in chancenreichere Anlagen umgeschichtet. Weitere 6,1 Prozent planen erst noch eine Umschichtung. Mehr als jeder Fünfte (22,8 Prozent) ist überzeugt, dass er sein Geld optimal angelegt hat. 46 Prozent der Befragten haben unterdessen überhaupt kein Geld angelegt.

    Die Mehrheit der Bundesbürger legen nach Angaben der Postbank ihr Geld auf Giro- und Sparkonten an, obwohl diese bereits seit längerem kaum Zinsen abwerfen. So parken 46,8 Prozent der Bürger ihre Guthaben auf Girokonten, 39,8 Prozent auf Tagesgeldkonten und 33,3 Prozent auf klassischen Sparkonten. Nur 17,7 Prozent legen unterdessen ihr Geld in Aktien an. 17,8 Prozent bewahren ihr Geld sogar Zuhause auf. 





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