ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Dax rutscht unter 10 000-Punkte-Marke
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine durchwachsene Berichtssaison der Unternehmen und ein starker Euro haben den Dax am Dienstag unter die Marke von 10 000 Punkten rutschen lassen. Hinzu kam ein Rückschlag bei der Stimmung in der Industrie des wichtigen Handelspartners China. Der deutsche Leitindex fiel am Vormittag um 1,59 Prozent auf 9962,12 Punkte.
Mit Enttäuschung wurden unter anderem die Geschäftsberichte der Commerzbank , der Lufthansa , des Autobauers BMW sowie des Chipherstellers Infineon aufgenommen. Die Kurse rauschten teilweise um 7 Prozent und mehr in die Tiefe.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax büßte 1,14 Prozent auf 20 038,77 Zähler ein und für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 1,12 Prozent auf 1614,40 Zähler nach unten. Auch mit Blick auf Europa gab es Verluste: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um mehr als 1 Prozent.
INFINEON WIRD WEGEN STARKEM EURO VORSICHTIGER
Der Euro setzte seinen jüngsten Aufwärtstrend fort und übersprang am Dienstagmorgen die Marke von 1,16 US-Dollar. So stark war die Gemeinschaftswährung seit vergangenem Sommer nicht mehr. Bei den Investoren kommt das nicht gut an - so kann der wiedererstarke Euro die Exportwirtschaft belasten, da ihre Waren außerhalb der Eurozone teurer werden.
Infineon musste nun beim Jahresausblick wegen des starken Euro leicht zurückrudern. Analysten wollten das zwar nicht überbewerten, die Anleger machten nach den jüngsten Kursgewinnen dennoch erst einmal Kasse. Die Papiere des Chipherstellers fielen um 2,20 Prozent.
SCHRUMPFENDES US-GESCHÄFT BREMST BMW
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Der Autobauer BMW leidet derweil unter einem schrumpfendem US-Geschäft. Die Aktionäre reagierten enttäuscht: Der Kurs gab um 3,33 Prozent nach.
Auch die Anteile des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 konnten sich dem negativen Marktumfeld nicht entziehen. Für sie ging es um 2,75 Prozent nach unten, obwohl das schnell wachsende Digitalgeschäft den Umsatz des Unternehmens weiter in die Höhe schießen lässt.
Die Aktien der Commerzbank und der Lufthansa wurden mit Verlusten von jeweils annähernd 7 Prozent noch deutlicher abgestraft. So bremst der Preiskampf in der Luftfahrtbranche die Wachstumspläne der Lufthansa, während bei der Commerzbank die Unruhe an den Kapitalmärkten und die Folgen der Niedrigzinsen Spuren hinterließen.
ÜBERNAHMEFANTASIE TREIBT STADA AN
Im MDax fielen die Symrise-Papiere um rund 3 Prozent, nachdem die Commerzbank die Aktien des Herstellers von Duftstoffen und Aromen von "Buy" auf "Hold" abgestuft hatte.
Grund zur Freude hatten die Aktionäre von Stada : Übernahmefantasie verhalf den Anteilsscheinen des Arzneimittelherstellers zu einem Plus von mehr als 5 Prozent. Der Investor Active Ownership "bastle an einer Strategie, den Vorstand unter Druck zu setzen", schrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung"./mis/das