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    Hat VW die US-Klage provoziert?  5651  0 Kommentare Volkswagen: "ungeschickt, unprofessionell und völlig unkooperativ" in die Katastrophe

    Kein Anschluss unter dieser Nummer… Schriftliche Anfragen… please return to sender. So in etwa scheint das gelaufen zu sein, zwischen Volkswagen und der US-Autogewerkschaft United Auto Workers (UAW).

    Die deutschen Gewerkschaften sind ja mittlerweile recht handzahm geworden. Doch mit einer US-Gewerkschaft sollte man es sich vielleicht doch nicht verscherzen. Erst recht, wenn diese gute Kontakte hat. Doch Volkswagen pfeift auf das Ganze. Kostet das letztlich noch mehr Milliarden?

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    So hat der deutsche Autobauer ein Angebot der US-Autogewerkschaft, bei den Verhandlungen mit den US-amerikanischen Behörden über den Abgasskandal zu helfen, verstreichen lassen. In einem Schreiben an den damaligen VW-Personalvorstand Horst Neumann vom 22. September 2015, aus dem „Welt am Sonntag“ zitiert, hatte UAW-Sekretär Gary Casteels vorgeschlagen, bei den Gesprächen mit der Umweltbehörde EPA zu vermitteln. „Wir haben sehr gute Beziehungen zu der Regierung von Präsident Barack Obama und der Umweltbehörde“, sagte Casteel der Zeitung. Auch in den folgenden Monaten habe er immer wieder seine Hilfe angeboten, das sei allerdings ergebnislos geblieben. „VW hatte noch nicht mal die Höflichkeit zu antworten“, sagte Casteel. Auf Anfrage teilte VW mit, zu Korrespondenzen des Vorstands äußere man sich grundsätzlich nicht, der „direkte Dialog mit den Behörden“ sei jedoch aus Sicht des Konzern „der zielführende Weg“.

    Ungeschickt, umprofessionell und völlig unkooperativ in die Katastrophe
     
    Casteel kritisierte das bisherige Vorgehen von Volkswagen in der Affäre um manipulierte Abgaswerte scharf. „Noch nie hat sich ein Autobauer so ungeschickt und unprofessionell verhalten wie VW“, sagte er. „VW zeigt sich völlig unkooperativ in der Krise.“ Nur so sei es zu erklären, dass die US-Umweltbehörde EPA und das Justizministerium in Washington schon nach wenigen Monaten Klage eingereicht haben. „VW hat das unüblich harte Vorgehen der Behörden selbst provoziert“, so Kastell gegenüber der „Welt am Sonntag“. Nur in letzter Sekunde scheint eine Klage abgewendet, denn VW und das das US-Justizministerium sowie die US-amerikanischen Umweltbehörden EPA und CARB haben vermeldet, sich auf einen Vergleich in ersten Grundzügen verständigt zu haben. Das letzte Wort jedoch, das hat der zuständige US-Richter Charles Breyer am Gericht in San Francisco. (Siehe auch: Dieselgate - Vergleich: Bloß keinen Prozess riskieren - Volkswagen einigt sich offenbar mit US-Behörden)
     
    Die Verunsicherung der 2500 Beschäftigten im VW-Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee sei groß, so der Gewerkschaftsboss weiter. Noch habe es keine Entlassungen oder Lohnkürzungen gegeben, aber natürlich beeinträchtige der Diesel-Skandal die Produktion. Nach Berechnungen des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen lief das US-Werk schon vor dem Skandal keineswegs auf Hochtouren. Für das Jahr 2016 schätzt er die Kapazitätsauslastung auf magere 45 Prozent. Das Werk schreibe „tiefrote Zahlen“, so Dudenhöffer. Die Lage sei besorgniserregend, sagte auch UAW-Sekretär Casteel: „Wenn VW sich weiterhin so ungeschickt verhält, steht in Chattanooga jeder einzelne Arbeitsplatz auf dem Spiel.“

    VW kämpft an vielen Fronten
     
    Die Gewerkschaft UAW und Volkswagen streiten derzeit um die Einrichtung eines Betriebsrates in Chattanooga. Im Dezember 2015 hatte eine Gruppe von Facharbeitern mehrheitlich dafür gestimmt, sich von der Gewerkschaft vertreten zu lassen. VW fordert aber eine Überprüfung des Votums durch die US-Arbeitsbehörde. Ein Ergebnis soll voraussichtlich Anfang April vorliegen. „Statt mit den Arbeitern zusammenzuarbeiten, hat sich VW einen Konflikt mit einer weiteren Behörde aufgehalst“, kritisiert Casteel in der „Welt am Sonntag“. Der  Konzern habe kein Problem mit einem Betriebsrat, wolle aber eine Vertretung für alle Mitarbeiter und keine Extralösung für die rund 170 Facharbeiter, heißt es bei VW. Casteel nannte das eine „billige Ausrede“.

    Gerade erst zeigte sich der bekannte US-Anwalt Michael Hausfeld überzeugt, dass die Folgen des Abgasskandals Volkswagen in die Pleite treiben können. Er sehe Volkswagen in seiner Existenz bedroht, sagte Hausfeld der „Welt am Sonntag“. „Die Wahrscheinlichkeit eines Bankrotts hängt davon ab, wie vernünftig sich der Konzern verhält.“ Scheinbar gibt es auf vielen Ebenen Nachholbedarf. Lesen Sie mehr: Volkswagen-Bankrott? US-Anwalt sieht VW-Konzern in seiner Existenz bedroht
     




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