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     3559  0 Kommentare Nennen Sie mich ruhig Mr. Cool!

    Es ist schon erstaunlich, dass das alte Geld irgendwie nicht verloren geht, sondern immer mehr wird.

     

    (1) Letzte Woche kam eine ziemlich hohe Zinszahlung auf mein Konto. Boah!, dachte ich, wie das? Wir leben doch gerade in Zeiten der Nullzinsen.

     

    Der Absender war Argentinien. Aber von deren Anleihen besitze ich doch nur noch einen Restposten. Doch der rechnet sich sich erstaunlich gut: Der Zinssatz der 2005 umgetauschten Anleihe ist mittlerweile auf nominal 4,52 % angestiegen, da das Papier jedoch nur mit 60 % des Nennwertes notiert, beträgt die Rendite satte 7,52 %.

     

    Und das Papier hat, wie ich gerade lese, in den letzten drei Jahren über 83 % im Kurs zugelegt.

     

    (2) Erstaunlich auch, was beim Umtausch meiner Ukraine-Anleihe jetzt passiert ist, die letzte Woche endlich vorgenommen wurde, weil sie vorher unter die Mindeststückelung fiel.

     

    Ich muss noch einmal in alten Kolumnen suchen, wie die Situation im letzten Jahr aussah: Mitte Oktober stand die Altanleihe bei 80 % des Nominalwertes, man hätte jedoch beim Verkauf den Coupon verloren.

     

    Jetzt hat man mir für 5.000 Euro Altanleihe, die ich zu 60 % gekauft hatte, 4.531,20 Dollar einer neuen Anleihe mit Laufzeit bis 2019 und einem Coupon von 7,75 % eingebucht. Zusätzlich dazu 1.074 Dollar einer ans BSP gekoppelten zinsfreien Anleihe.

     

    Wenn ich noch richtig rechnen kann, sind das beim angegebenen Dollarkurs von 1,074 nominal mehr als vorher. Aber wahrscheinlich ist hier im Nominalwert auch ein kapitalisierter Zinsanteil der Altanleihe enthalten, obwohl zusätzlich zur Einbuchung der neuen Papiere auch noch Zinsen in Höhe von 175 Euro für die Altanleihe gezahlt wurden, was knapp dem Jahrescoupon dieser in Höhe von 3,875 % entspricht.

     

    Alles bestens also.

     

    Unwesentlich ist dabei, dass die ans BSP gekoppelte Anleihe derzeit nur bei 30 % des Nominalwertes notiert. Das macht nicht viel aus. Bei der großen Anleihe kann man das jedoch noch nicht sagen, denn sie ist noch nicht geliefert und es gibt auch noch keine Kurse.

     

    Da jedoch alle 2015 emittierten Ukraine-Dollar-Anleihen derzeit zwischen 91,50 und 101,30 % des Nominalwertes notieren, mache ich mir beim neuen, 2016 emittierten Papier, wenig Sorgen.

     

    Es sieht also alles danach aus, als ob es auch dieses Mal wieder gut gegangen ist. Und wer durchgehalten hat, hat alle Stürme ziemlich unbeschadet überstanden.

     

     

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
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