Bilfinger
Das Pendel schlägt um - Zerschlagung von Bilfinger nur eine Frage der Zeit?
Der Mannheimer Ingenieurdienstleisters Bilfinger steht Medienberichten zufolge vor der Zerschlagung. Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, könnte in den nächsten Tagen die Trennung der Sparte Bau- und Immobilienservices verkündet werden. „Momentan schlägt das Pendel in Richtung eines Verkaufs aus“, sagte ein Insider der Zeitung.
Doch ob das so glatt über die Bühne gehen wird, steht zu bezweifeln. Denn: Der Deal ist umstritten und auch Arbeitsplätze könnten auf dem Spiel stehen. "Die Position der Arbeitnehmerseite ist klar“, sagt IG-Metall-Vorstandsmitglied Ingo Klötzer der „Welt am Sonntag“ und ergänzt: „Die Gesamtperspektive für Bilfinger ist mit dem Bereich Bau- und Immobilienservice deutlich besser als ohne ihn.“
Lesen Sie auch
Bilfinger ist angeschlagen und steht finanziell erheblich unter Druck. Seit Juni 2014 schreckten diverse Gewinnwarnungen die Anleger hoch. Im vergangenen Jahr hatte der Mannheimer Bau- und Dienstleistungskonzern einen Rekordverlust von fast einer halben Milliarde Euro verbucht. Zudem scheinen auch die Korruptionsfälle bei Bilfinger durchaus unzähliger und systematischer zu sein, als bislang bekannt. Der von der Aufspaltung bedrohte Bereich Bau- und Immobilienservices setzte im vergangenen Jahr mit 20.000 Mitarbeitern knapp drei Milliarden Euro um, während der bei Bilfinger verbleibende Bereich Industriedienstleistungen auf etwa 3,6 Milliarden Euro kam. In ihm sind rund 30.000 Menschen beschäftigt.