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Gibt es nie wieder Zinsen?
Denken und handeln sind bekanntlich zwei Paar Schuhe. Das zeigt auch der jüngste Legg Mason Global Investment Survey. Demnach sehen 83 Prozent der Anleger 2016 bei Aktien die besten Chancen. Aber kaum einer kauft bislang Aktien. Aktienfonds litten im laufenden Jahr unter deutlichen Mittelabflüssen. Dahingegen sind Mischfonds, die immer auch in Anleihen investieren, nach wie vor sehr beliebt. Das erstaunt umso mehr, da 86 Prozent der deutschen Anleger zwischen 40 und 75 Jahren glauben, dass die EZB die Leitzinsen dieses Jahr bei null Prozent belässt und 64 Prozent rechnen erst 2019 /2020 wieder mit einem Zinsanstieg.
Bei den Millenials (18–39 Jahre) gehen sogar sieben Prozent davon aus, dass die Zinsen nie mehr steigen werden. Obwohl kaum -einer reale Zinserträge erwartet, schlummern rund 2000 Milliarden auf Spar-büchern und Konten. Was nützt die Sicherheit, dass die Summe nominal zwar gleich bleibt, real aber jedes Jahr um mindestens zwei Prozent sinkt? Dann kann man lieber Risiken eingehen. Denn in rollierenden Zehn-Jahres-Zeiträumen kam es bei Aktien nur im Zuge des Ersten Weltkrieges von 1911 bis 1921 und während der ersten Ölkrise 1965 bis 1975 zu jährlichen Verlusten von etwa vier Prozent.
Ein sonniges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur
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