Nordex: Wenn das gut geht...
Nordex ist sehr gut ins Jahr gestartet, allerdings mit einem Schönheitsfehler. Die Entwicklung an der Börse wird aktuell aber ohnehin durch die Fusion dominiert, die zu einem erhöhten Chance-Risiko-Profil führt.
Nordex ist mit einem Ausrufezeichen ins Jahr gestartet. Das Umsatzplus von 28,3 Prozent auf 637 Mio. Euro wurde noch durch die Steigerung beim EBITDA um 57 Prozent auf 59,1 Mio. Euro getoppt. Mit der Marge von 9,3 Prozent lag das Unternehmen deutlich über der eigenen Zielsetzung und den Markterwartungen.
Die Kursreaktion im Anschluss ist trotzdem relativ verhalten geblieben, und das hat zwei Gründe. Zum einen war der Auftragseingang im ersten Quartal mit einem Minus von 16 Prozent (auf 541 Mio. Euro) ein Schönheitsfehler. Allerdings hat das Unternehmen angedeutet, dass bald größere Bestellungen eingehen könnten.
Der zweite Belastungsfaktor ist die übernommene Gesellschaft Acconia Windpower, die einen schwächeren Start in das Jahr erwischt hat, als Nordex. Im Moment gibt es deswegen eine gewisse Skepsis, wie die Deutschen die Übernahme letztlich verdauen werden.
Der starke Track-record der letzten Jahre spricht eigentlich für einen gewissen Vertrauensvorschuss. Kann Nordex das eigene Erfolgsgen im Rahmen der Integration bei Acconia Windpower implantieren, dürfte die Aktie, die aktuell mit einem Konsens-KGV von 17,6 für 2017 notiert, noch Luft nach oben haben. Die Anleger müssen allerdings unter Umständen etwas Risikofreude und Geduld mitbringen, denn es dürfte etwas dauern, bis der Integrationsprozess erste Früchte zeigt.
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Kurzfristig könnte das Papier volatil seitwärts notieren, wobei nach oben durchaus in einem freundlichen Marktumfeld noch Potenzial bis zum Zwischenhoch von Februar/März bei 28 Euro besteht.