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    Marktkommentar  665  0 Kommentare UBS Economist Insights: Ein Hauch von Geheimnis

    Die US-Notenbank (Fed) ist kein Geheimniskrämer - ganz im Gegenteil. Ihre Standardposition ist es, alles zu offenbaren. Das Problem ist nur, dass das Vertrauen der Märkte in die Offenbarungen der Fed eher wackelig ist. Und wenn es um die Geldpolitik geht, steht die Logik des Marktes fast im Widerspruch zu der Logik der Fed. Vielleicht sollte die Fed dann weniger offenbaren und mehr überraschen.?

    In der Balz ist es oft ratsam, einen Hauch von Geheimnis zu bewahren. Wer alles offenbart, verliert möglicherweise die Kontrolle über das Geschehen. Die Federal Reserve hat längst jeden Hauch von Geheimnis abgelegt: Sie hat beschlossen, alles auf dem Markt zu offenbaren und ihre Vorhersagen zu veröffentlichen. Das Problem ist nur, dass ihr die Märkte die Vorhersagen nicht glauben.

    In dem Bemühen, den romantischen Zauber wieder zu beleben, hat die Fed kürzlich versucht, ein bisschen mehr Unsicherheit zu erzeugen. Zunächst wurde auf der letzten Sitzung betont, dass das Juni-Meeting ein "live" sein werde. Die Fed würde also, trotz der Skepsis der Märkte, im nächsten Monat über die Änderung der Leitzinsen abstimmen. Dann sagte Bill Dudley, der einflussreiche Präsident der Federal Reserve Bank of New York, dass der Markt nun die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Juni in geeigneter Weise eingepreist habe. Vor diesem Meeting hatte der Markt nur mit einer 4-Prozent-Chance auf eine Zinserhöhung gesetzt - nach dem Meeting stieg diese Erwartung auf fast 30 Prozent. Und die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr stattfinden werden, verdoppelte sich von etwa 30 Prozent auf rund 60 Prozent. Die Gestaltung der Zinserhöhungen hatte plötzlich ein bisschen von einer Achterbahnfahrt.

    Joshua McCallum, Head of Fixed Income Economics bei UBS Asset Management, analysiert im aktuellen UBS Economist Insights die Vor- und Nachteile dieser Informationspolitik. Denn eventuell war die Fed ja zu Recht besorgt darüber, dass die Märkte die Möglichkeit einer Zinserhöhung gar nicht mehr berücksichtigt hatten. Wenn die amerikanische Notenbank wirklich das Marktverhalten ändern will, sollte sie vielleicht tatsächlich öfter überraschen. Nur eines gilt es dabei zu bedenken: Der Hauch des Geheimnisses verliert viel von seiner Wirkung, wenn man darüber spricht, dass man sich mit einem Hauch von Geheimnis umgibt.

    UBS Economist Insights:

    http://www.dasinvestment.com/fileadmin/user_upload/Content-Team/2016_05_25_UBS_AM_economist-insights_Air_of_mystery.pdf




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