Egbert Prior
Singulus auch als penny stock noch zu teuer
Lebenszeichen vom schwer angeschlagenen Maschinenbauer. Singulus meldet soeben den größten Auftrag der Firmengeschichte. Für 110 Millionen soll der einstige Highflyer des Neuen Markts Maschinen zur Produktion von Dünnschichtsolarmodulen liefern. Besteller ist die Tochter eines chinesischen Staatskonzerns. Nach Veröffentlichung des Deals explodierte der Kurs des penny stocks vorübergehend um mehr als 100% auf in der Spitze 44 Cent. Im vergangenen Jahr entging das Unternehmen der Pleite nur, weil die Gläubiger eines 60 Millionen Bonds bereit waren, ihre Anleihen in Eigenkapital umzuwandeln. Anfang August soll die Umstrukturierung des Kapitals – Herabsetzung und anschließende Erhöhung – abgeschlossen sein. Die Krux für bisherige Aktionäre ist allerdings die enorme Verwässerung. Bestehende Anteilseigner werden nach den Maßnahmen nur noch mit etwa 5% an der Gesellschaft beteiligt sein. So gesehen ergibt sich auch nach dem erneuten Kurssturz am Dienstag auf 24 Cent eine stolze Unternehmensbewertung. Marktkapitalisierung zwar nur rund 12 Millionen. Für diesen Betrag stehen den „Altaktionären“ in Zukunft aber nur 5% der Firma zu. Tatsächliche Unternehmensbewertung also stolze 240 Millionen! Dabei ist das Eigenkapital (per 31.3.) mit minus 29 Millionen stark negativ. Die Liquidität per 31.3. nur noch 13 Millionen, während allein im ersten Quartal 6 Millionen „verbrannt“ wurden. Für 2016 stellt der Vorstand einen Umsatz zwischen 115 und 130 Millionen Euro in Aussicht. Das Ebit soll sich auf minus 2 bis minus 6 Millionen belaufen. Möglicherweise wird Singulus wegen des Großauftrags die Planungen nach oben korrigieren. Vielleicht sind auch weitere Bestellungen im Anmarsch. Fazit: Ein Silberstreif am Horizont. Für einen Einstieg würden wir allerdings die endgültige Neuordnung der Kapitalverhältnisse abwarten.
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