dpa-AFX Überblick
KONJUNKTUR von 17.00 Uhr - 24.06.2016
BREXIT/GESAMT-ROUNDUP: EU-Ausstieg der Briten stürzt Europa in historische Krise
LONDON - Schock für Europa: Die Briten haben für den Austritt aus der EU gestimmt und stürzen den Staatenbund damit in die schwerste Krise seiner fast 60-jährigen Geschichte. In einem historischen Volksentscheid stimmten 51,9 Prozent für den Brexit. Premierminister David Cameron, der für einen Verbleib geworben hatte, kündigte seinen Rücktritt bis spätestens Oktober an. Er versicherte zugleich, dass Regierung und Parlament den Volkswillen respektieren und mit der EU den Austritt aushandeln werden.
BREXIT/ROUNDUP 2: Notenbanken wollen gemeinsam Finanzmärkte beruhigen
FRANKFURT - Nach dem Brexit-Votum wollen sich führende Notenbanken gegen Turbulenzen an den Finanzmärkten stemmen. Der britische Notenbankchef Mark Carney stellte 250 Milliarden Pfund zur Stützung der Märkte in Aussicht. Die Europäische Zentralbank (EZB), die US-Notenbank Fed und die japanischen Währungshüter betonten ihre Handlungsbereitschaft. Die Schweizerische Nationalbank schritt unterdessen gleich zur Tat und griff am Devisenmarkt ein.
USA: Michigan-Konsumklima fällt stärker als erwartet
MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juni stärker als erwartet eingetrübt. Wie die Universität von Michigan am Freitag mitteilte, fiel der Indikator laut einer zweiten Schätzung von 94,7 Punkten im Vormonat auf 93,5 Punkte. In einer ersten Erhebung war noch ein Rückgang auf 94,3 Punkte ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Revision für den Juni auf 94,1 Punkte gerechnet.
BREXIT: US-Notenbank stellt Dollar-Liqudität in Aussicht
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WASHINGTON - Die amerikanische Notenbank Fed ist angesichts des Brexit-Votums alarmiert. Sie beobachte die Entwicklungen an den weltweiten Finanzmärkten zusammen mit anderen Zentralbanken genau, teilte die Fed am Freitag in Washington mit. Zudem sei sie darauf vorbereitet, Dollar-Liquidität zur Verfügung zu stellen, falls dies aufgrund von Refinanzierungsdruck an den weltweiten Märkten notwendig werden sollte, der sich auch auf die Wirtschaft der Vereinigten Staaten auswirken könnte.
BREXIT: IWF ruft EU und Großbritannien zu 'sanftem Übergang' auf
WASHINGTON - Der Internationale Währungsfonds ruft Großbritannien und die Europäische Union zur Zusammenarbeit auf, um nach dem Brexit einen "sanften Übergang" in eine neue wirtschaftliche Beziehung sicherzustellen. IWF-Chefin Christine Lagarde erklärte in einer am Freitag in Washington verbreiteten Mitteilung, London und Brüssel müssten Ablauf und Ziele des EU-Ausstiegs Großbritanniens klarstellen. Der IWF unterstütze die Bank von England und die Europäische Zentralbank darin, für die nötige Liquidität des Bankensystems zu sorgen und Schwankungen nach der Abstimmung zu begrenzen, erklärte Lagarde.
USA: Aufträge für langlebige Güter fallen überraschend deutlich
WASHINGTON - Die Neuaufträge für langlebige Güter sind in den USA im Mai stärker gefallen als erwartet. Sie seien zum Vormonat um 2,2 Prozent gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mit. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet.
BREXIT/ROUNDUP 2: Banken bemühen sich um Schadensbegrenzung - Folgen unklar
FRANKFURT/LONDON - Nach dem Brexit-Schock stehen Banken weltweit vor einer ungewissen Zukunft. Aktienkurse der Geldhäuser brachen am Freitag im zweistelligen Prozentbereich ein. Vor allem die britischen Institute gerieten dabei unter die Räder. Bank-Manager bemühten sich in ersten Reaktionen um Schadensbegrenzung und betonten gegenüber Anlegern sowie Kunden, alles unter Kontrolle zu haben. Die britische Notenbank versicherte, notfalls mit mehr als 250 Milliarden Pfund die Märkte zu stabilisieren. Die Bankenbranche forderte nun eine möglichst schnelle Klärung der künftigen Beziehung zwischen Großbritannien und der EU.
BREXIT/Tsipras: EU muss mit mehr sozialer Gerechtigkeit reagieren
ATHEN - Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hat nach dem britischen EU-Referendum mehr soziale Gerechtigkeit in der Europäischen Union gefordert. "Wir brauchen (nach dem Brexit) eine neue Vision und einen Neustart für das Vereinigte Europa", sagte Tsipras am Freitag in einer Erklärung. Das Ziel sei ein sozial gerechtes und demokratisches Europa.
BREXIT/ROUNDUP: Notenbanken wollen gemeinsam Finanzmärkte beruhigen
FRANKFURT - Nach dem Brexit-Votum wollen sich führende Notenbanken gegen Turbulenzen an den Finanzmärkten stemmen. Der britische Notenbankchef Mark Carney stellte 250 Milliarden Pfund zur Stützung der Märkte in Aussicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die japanische Notenbank betonten ihre Handlungsbereitschaft. Die Schweizerische Nationalbank schritt unterdessen gleich zur Tat und griff am Devisenmarkt ein.
BREXIT/ROUNDUP: Merkel ruft zur Besonnenheit auf - 'Einschnitt für Europa'
BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach der Brexit-Entscheidung Großbritanniens für einen EU-Austritt zu Ruhe und Besonnenheit aufgerufen. "Die Europäische Union ist stark genug, um die richtigen Antworten auf den heutigen Tag zu geben", sagte sie am Freitag nach Beratungen mit den Partei- und Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsparteien und mehreren Ministern im Kanzleramt in Berlin. Ziel der Verhandlungen mit Großbritannien über den Ausstieg aus der EU solle es sein, die künftigen Beziehungen der EU mit dem Land "eng und partnerschaftlich" zu gestalten.
BREXIT/Euro-Gruppenchef Dijsselbloem: Briten wählen Instabilität
DEN HAAG - Großbritannien hat sich nach Ansicht von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem für den Weg der Instabilität entschieden. "Wir in der EU müssen eine andere Wahl treffen," sagte der niederländische Finanzminister am Freitag in Den Haag. "Instabilität ist das letzte, was wir in Europa und der Eurozone brauchen." Die Entscheidung der Briten werde auch für die Eurozone nichts ändern. Sie werde "festentschlossen, den Weg der wirtschaftlichen Erholung fortsetzen", betonte Dijsselbloem. Der Finanzminister erwartet auch, dass sich die Finanzmärkte und Börsen in der nächsten Zeit wieder stabilisierten. Von einer Panikstimmung in Europa könne keine Rede sein.
ROUNDUP/Deutschland: Ifo-Geschäftsklima steigt überraschend
MÜNCHEN - Die Stimmung der deutschen Unternehmen ist im Juni überraschend gestiegen. Das Ifo-Geschäftsklima kletterte zum Vormonat um 0,9 Punkte auf 108,7 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit November 2015. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 107,4 Punkte gerechnet. Der Vormonatswert ist von 107,7 Punkte auf 107,8 Punkte nach oben revidiert.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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