Schneller Trade im MDAX?

Aktienbulle der Woche!

Das politische Chaos ob des Brexits ist die negative Komponente, die anstehende Übernahme des Roboterspezialisten KUKA durch einen chinesischen Investor kann die positive Komponente für den Aktienkurs von Dürr sein. Zwar ist Dürr nach der Homag-Übernahme nicht mehr der reinrassige Autozulieferer früherer Prägung, doch ist der Umsatzanteil der Lackieranlagen von Dürr immer noch so gewichtig, dass Institutionelle den Titel unter „Autos“ zuordnen.

Und da könnte der Money Money also die Investitionsströme von internationalen Fonds, Dürr in die Hände spielen. Unterstellt, die KUKA-Offerte wird von vielen Instis angenommen, sinkt automatisch die Indexgewichtung in Auswahl- und Sektorindizes. Ein Teil dieses Geldes könnte in Dürr fließen. Soweit die Chance. Auf der Risikoseite ist der Brexit und seine für die Automobilindustrie schwerlich zu prognostizierenden Folgen zu sehen.

Uns gefällt hier Ferdinand Dudenhöffer, einer der bekanntesten Branchenkenner, ganz gut. Er stuft Großbritannien nicht als wesentlich für den Automarkt ein und sagt lediglich den dort vertretenen Produzenten (etwa BMW und Nissan) gewisse Probleme vorher.

Mit 2.3 Mrd. Euro Börsenwert wird der 2016-Umsatz (erwartet rund 3.5 Mrd. Euro) 0.65 mal bezahlt, die erwarteten Gewinne auf Basis EBITDA (366 Mio. Euro) mit dem Faktor 6.3, was für sich genommen nicht teuer ist. Leider wird die Substanz (Kurs-Buchwert-Verhältnis) mit 2.8 bepreist, so dass zumindest substanziell die Titel nicht billig sind. Zusammengefasst erscheint Dürr unter Ertragsgesichtspunkten aussichtsreich, der Money Flow könnte der Ansatzpunkt für höhere Kurse sein. Doch dazu muss der Titel nun zügig über die 70 Euro-Marke hinüber, damit es was wird mit dem neuen Aufwärtstrend. Klappt das nicht in Bälde, ist ein enger Stopp-Loss das so oft im Traderleben notwendige, aber das Leben erhaltende Übel.

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