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     1508  0 Kommentare Alan Greenspan im Brexit-Interview: verfehltes Euro-Bashing, Gold-Nostalgie und Inflationsangst

    Alan Greenspan, George W. Bush

    Alan Greenspan gab vor einigen Tagen ein längeres Bloomberg-Interview rund um die Themen Brexit und Weltwirtschaft. Dabei gab er viel Routiniertes im Stil eines asiatischen Zen-Meisters zum Besten, aber haute auch einige Sachen zum Euro, dem Goldstandard und anderem raus, die in mir Widerspruch hervorrufen.

    „Der Euro ist eine instabile Währung“

    Herr Greenspan kam in mehreren Passagen des Gesprächs immer wieder auf den Euro zu sprechen. Griechenland hätte man schon längst ausschließen sollen, die Hellenen würden toxisch wirken. Dadurch, dass die Nordländer und die Südländer eine andere Kultur haben, könne das System nicht auf ewig funktionieren. Ganz kritisch sieht er das Argument, dass die EZB – im Gegensatz zur amerikanischen Fed – kein Backup hätte, wenn es hart auf hart kommt.

    Viele Professoren und Institutsleiter äußern zu Recht ähnliche Bedenken. Trotzdem ärgert mich der einseitige Angriff etwas. Jeder Währungsraum hat schließlich seine eigenen Probleme. Selbst der früher unantastbare US-Dollar ist längst verletzlich geworden.

    Der faktische Bankrott von Puerto Rico und die Überschuldung vieler Gliedstaaten und Großstädte schürt Zweifel. Hinzu kommt, dass sich unglaublich große Summen an Dollar-Anleihen in den Händen von wenigen asiatischen Staaten befinden, hier lauern Turbulenzen. Noch schlimmer: Wenn die USA versuchten, sich über massive Abwertung zu entschulden, droht geradezu Krieg mit Großgläubiger China.

    Den nicht wegzudiskutierenden Schwächen des Euro-Konstrukts stehen außerdem erhebliche Vorteile entgegen. Während der reisefreudige Engländer bei jedem Auslandsurlaub mehrere Prozent des Budgets an Umtauschgebühren verliert, muss sich der ebenso reisefreudige Kontinentaleuropäer von Lissabon bis Helsinki keine Sorgen darüber machen und findet auch überall auf der Welt eine Wechselstube. Für exportierende Unternehmen sind die Vorteile einer Weltwährung noch um ein Vielfaches größer. Die Zusammenlegung der Zentralbankaufgaben vieler Länder in einer einzigen Institution hat darüber hinaus große Effizienzvorteile.

    Mein Schluss daraus: Solange Frankreich und Deutschland den Euro wollen, wird er eine führende und vergleichsweise verlässliche Währung bleiben. Dass sie wollen, daran besteht für mich kein Zweifel. Frankreich fürchtet die D-Mark-Rückkehr und Deutschland den Exporteinbruch.

    „Wenn wir zum bis 1913 geltenden Goldstandard zurückkehrten, wären wir fein raus.“

    Diese Aussage ist positiv ausgedrückt nostalgisch, aber meines Erachtens geradezu haarsträubend. Schon der alte John Maynard Keynes bezeichnete Gold als „barbarisches Relikt“ und das aus gutem Grund. Da die Geldmenge laut Definition der Gütermenge entspricht, folgt für einen global eingeführten Goldstandard, dass das weltweit verfügbare Gold wertmäßig allen produzierten Gütern entspricht.

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