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     1007  0 Kommentare Ist die EZB zur lahmen Ente geworden? - Seite 2

    Die Geschäftsabschlüsse der Banken unterstreichen diese Ertragsdürre deutlich. Ausgerechnet die geldpolitische Barmherzigkeit Mario Draghis ist schuldig, dass die eurozonalen Banken in die Ertragskrise geraten sind.

    Darüber kann auch ein geschönter Bankenstresstest der EZB in der Eurozone nicht hinwegtäuschen. Von vornherein war doch klar, dass er keine bösen Botschaften vermitteln sollte. Ein hartes Deflationsszenario in Europa hatte man vermieden und ein zahmes gewählt, um das geneigte Bankpublikum bloß nicht zu verunsichern. Leider hat damit der Bankentest jedoch nur die Qualität einer Fahrtüchtigkeitsprüfung eines Gebrauchtwagens, der darin besteht, das verrostete Auto im ersten Gang vom Gelände des Händlers zu fahren.

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    Auch den Sparern ist das Lachen vergangen. Denn immer noch basiert die Altersvorsorge der Deutschen zu über 75 Prozent auf Zinsanlagen. Damit wird sie zu einer tickenden Zeitbombe. Nicht umsonst fordert die Bundesbank zur Sicherung des Niveaus der Alterssicherung die Rente erst mit 69. Die heute noch sehr junge Generation kann sich schon einmal darauf einstellen, später erst ab 75 in Vorruhestand gehen zu können. Denn ansonsten haben unsere Nachkommen kein Auskommen mit ihrem Einkommen.

    Insgesamt zahlen Banken und Anleger für die geldpolitische Rettung der Finanzmärkte einen viel zu hohen Preis.

    Die eurozonale Wirtschaft reagiert auf die Geldpolitik der EZB wie der Hund auf Tofu

    Und wie erfolgreich ist die EZB in der Realwirtschaft und bei der Bekämpfung der chronischen Deflation? Alles andere als olympisch, bestenfalls Kreisklassenniveau. Auch die Jubelkommentare über die Renaissance der Konjunktur der Eurozone – insbesondere im Süden – sollten wie heiße Brühe genossen werden, nur mit Vorsicht. Nach Jahren der Enttäuschung kam es hier zwar zu großen Basiseffekten, sprich relativ hohen Wachstumsraten. Doch muss zwischen relativ und absolut deutlich unterschieden werden. Es ist ähnlich wie bei einem italienischen Restaurant, das durch eine krisenhafte Konsumstimmung im Durchschnitt nur noch eine Pizza am Tag verkauft. Durch das Verirren eines Touristen verkauft dieses Restaurant an einem Tag plötzlich zwei. Relativ ist das zwar ein Umsatzwachstum von 100 Prozent, das aber absolut betrachtet nicht ausreicht, das Restaurant am Leben zu erhalten. Eine Schwalbe macht noch keinen nachhaltig schönen Sommer.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    Ist die EZB zur lahmen Ente geworden? - Seite 2 Die Bruderschaft der internationalen Geldpolitik hat seit der Immobilienkrise und in Europa nach der Finanzkrise alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Finanzwelt vor dem Ruin zu bewahren. Auch die EZB hat mittlerweile den Leitzins abgeschafft. Und das Niederregnen von Zentralbankgeld, mit dem Mario Draghi Staatspapiere aufkauft, erinnert an tropische Wolkenbrüche.

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