Daimler-Aktie versucht den ersten Ausbruch

Lieber Leser,

nach VW geht es jetzt auch Daimler an den Kragen seitens des Zulieferers Prevent? Laut einigen Berichten führt der Zulieferer gegen die Stuttgarter einen Gerichtsstreit aufgrund aufgekündigter Verträge aus dem Jahr 2014 und fordert Schadenersatz in einer Höhe von 40 Mio. Euro vor dem Landgericht in Braunschweig. Wie das Manager-Magazin berichtet, scheiterte Prevent allerdings bereits zwei Mal mit der Klage. Einmal vor dem Landgericht Stuttgart als auch im Falle der Berufung vor dem Oberlandesgericht. Die News wird daher kaum auf das Anlegerverhalten Auswirkungen haben und ist, aus meiner Sicht, nur ein Tropfen auf dem heissen Stein.

Fundamental ist Daimler bestens aufgestellt. Die letzten Quartalsergebnisse (vorläufig) haben gezeigt, dass Daimler die EBIT-Marge trotz Einführung der neuen E-Klasse im oberen einstelligen Bereich halten kann. Im ersten Halbjahr beträgt diese 7,3 %. In 2015 erreichte der Autobauer beachtliche 9,2 % und gehörte damit zu den profitabelsten Premiumherstellern. Nun kommt die E-Klasse endlich auch in China auf den Markt. Beim Umsatz hat Daimler Konkurrenten BMW bereits überholt.

Der Absatz im wichtigsten Markt China scheint sich ebenfalls, laut den jüngsten Daten zu erholen. Nicht zuletzt aufgrund von Steuerrabatten auf Fahrzeuge mit kleineren Motoren. Da diese Subventionen gegen Ende des Jahres auslaufen sollen, erwartet man einen zusätzlichen Nachfrageschub im zweiten Halbjahr 2016. Die Markttechnik sieht daher vielversprechend aus und könnte diese Erwartungen untermauern.

Zwar befindet sich der Kurs der Daimler-Aktie weiterhin in einem größeren Abwärtstrend, doch er scheint zumindest eine der kurzfristigen Trendlinien nachhaltig überwinden zu wollen. Diese verläuft bei 62 Euro je Aktie. Der Ausbruch aus dieser würde zum einen ein Reversal wahrscheinlicher machen und zumindest Potential bis zur oberen, längerfristigen Trendlinie eröffnen. Diese verläuft zwischen 70-72 Euro je Aktie.

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Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse