Konjunktur - Deutschland
ifo Geschäftsklima - Stimmung im August unerwartet spürbar eingetrübt
Die Stimmung unter den deutschen Unternehmern hat sich im August unerwartet spürbar eingetrübt. Dies bringt das ifo Geschäftsklima mit einem Rückgang auf 106,2 Punkte zum Ausdruck.
Besonders enttäuschend ist die einheitliche Abwärtsbewegung, urteilen die Analysten der DekaBank. Denn: Die Unternehmer schätzen nicht nur die aktuelle Lage schlechter ein als noch im Juli, sondern auch ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate sind gesunken. Der Blick auf die Branchen zeige, dass sich lediglich der Bau mit Stagnation auf Rekordniveau einem Rückgang entziehen konnte. Das Niedrigzinsumfeld erweise sich insbesondere für den Bausektor als eine kräftige Energiespritze. In den übrigen Branchen der gewerblichen Wirtschaft habe sich die Stimmung jedoch verschlechtert.
Ist dies der verzögerte Brexit-Schock? Nicht ausschließlich, so die Deka-Experten weiter. Es zeige sich ein Gemisch aus zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, die sich langsam in die Zuversicht der Unternehmer hineinfresse und die vermutlich auch schon bei dem einen oder anderen in den Auftragsbüchern angekommen sein wird.
Lesen Sie auch
Allerdings sei der Rückgang des ifo Geschäftsklimas im August kein Grund, die deutsche Konjunktur abzuschreiben. Deutschland habe in der ersten Jahreshälfte 2016 das stärkste Halbjahr seit fünf Jahren geschafft und dies in unruhiger See. Den Deka-Analysten zufolge deuten die ifo-Zahlen an, dass die deutsche Wirtschaft auch im dritten Quartal auf Wachstumskurs bleiben dürfte. Allerdings zeige sich, dass die deutschen Unternehmen nicht immun gegenüber den zahlreichen Unsicherheitsfaktoren sind. Das zweite Halbjahr werde somit nicht so fulminant ausfallen, wie die ersten sechs Monate dieses Jahres ausfallen.