checkAd

     870  0 Kommentare Wieso Zinspolitik immer schwieriger wird

    Mit jeder Anleihe, die die Notenbanken kaufen, wird die Zinspolitik schwieriger. Janet Yellen erklärt, weshalb das so ist.

    In Jackson Hole hielt Janet Yellen eine Rede, in der sie zwar auch auf das Tagesgeschehen einging, doch das war nicht Ziel ihres Auftritts. Vielmehr wollte sie eine Bestandsaufnahme dessen machen, was die Notenbank geldpolitisch tun kann und was nicht.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    20.087,28€
    Basispreis
    19,22
    Ask
    × 9,39
    Hebel
    Long
    16.239,77€
    Basispreis
    1,95
    Ask
    × 9,37
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Die Zeit vor der Finanzkrise war, kurz zusammengefasst, super. Geld- und Zinspolitik war einfach. Das lag daran, dass die Notenbank die kurzfristigen Zinsen ohne großen Aufwand kontrollieren konnte. Nach Yellens Angaben befanden sich lediglich 45 Mrd. an Überschussreserven im Bankensektor.

    Überschussreserven wurden in der Vergangenheit im Interbankenmarkt benutzt. Hatte eine Bank zu wenig Reserven, konnte sie die Lücke füllen, indem sie sich von einer anderen Bank mit Überschussreserven Reserven lieh. Wollte die Fed in diesem System die Zinsen anheben, konnte sie das ohne Probleme tun – und vor allem auch durchsetzen. Durch Wertpapierverkäufe konnte sie die Reserven im System verknappen. Um 45 Mrd. abzuschöpfen braucht es nicht viel. Der Einfluss auf die Zinsen war also mit geringen Mitteln gesichert.

    So erklärt sich auch, weshalb die Notenbankbilanz vor der Finanzkrise relativ klein war. Die Fed kam mit einer Bilanzsumme von weniger als 900 Mrd. zurecht.

    Diese Zeiten sind vorbei und Zinspolitik ist deutlich komplizierter geworden. Mit dem Beginn der Finanzkrise, noch vor den QE-Programmen, kreierte die Notenbank über zahlreiche Programme zusätzliche Reserven. Dies war notwendig geworden, da der Interbankenmarkt zu stottern begann. Spätestens nach der Pleite von Bear Sterns wurde es eng. Die Notenbank musste einspringen, um ausreichend Liquidität im System zu halten.

    Die Überschussreserven stiegen rasch an. Wenn übermäßig hohe Reserven vorhanden sind und Banken über hohe Reservepuffer verfügen, dann kann die Notenbank die Zinsen nicht mehr so einfach kontrollieren, weil sie die Menge an Reserven nicht mehr einfach und schnell verändern kann. Es ist das eine, 45 Mrd. an Reserven zu verkleinern oder aufzustocken und das andere, 1 Billionen Dollar abzuschöpfen.

    Yellen gibt zu, dass die Menge an Reserven im System Ende 2008 so groß war, dass die Notenbank die Zinsen nicht mehr effektiv kontrollieren konnte. Die Notenbank wollte 2008 die Zinsen nicht gerade anheben, daher fiel das Ganze nicht auf. Hätte sie die Zinsen jedoch anheben wollen, hätte sie es ohne neue Instrumente nicht tun können, da zu viele Reserven im System waren.

    Seite 1 von 3



    Die Börsenblogger
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    Wieso Zinspolitik immer schwieriger wird Mit jeder Anleihe, die die Notenbanken kaufen, wird die Zinspolitik schwieriger. Janet Yellen erklärt, weshalb das so ist.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer