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     870  0 Kommentare Wieso Zinspolitik immer schwieriger wird - Seite 2

    Heute hat die Fed ein Instrument ,mit dem sie trotz der massiven Überschussreserven die Zinsen kontrollieren kann. Sie kann Banken Zinsen auf ihre Reserven zahlen. Das war zuvor nicht möglich. Der Kongress bewilligte den Vorschlag 2006. Eine Implementierung war 2011 vorgesehen. Der Zeitplan wurde jedoch vorverlegt.

    Heute kontrolliert die Fed die Zinsen, indem sie einen Zinsboden im Markt einzieht. Dies tut sie, indem sie auf Reserven der Banken den Minimumzins zahlt, den sie haben möchte. Würde sie das nicht tun, könnten Banken ihre Reserven zu geringeren Zinsen verleihen und so Zinsanhebungen konterkarieren.

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    Nun können in einem Markt nicht nur Banken Geld verleihen, sondern auch andere Institutionen, die keine Banken sind, aber große Geldmengen zur Verfügung haben. Dazu gehören etwa Geldmarktfonds. Damit Geldmarktfonds nicht zu tieferen Zinsen Geld verleihen als von der Fed gewünscht, hat sie Reverse Repurchase Agreements eingeführt. Dabei verleiht die Fed Anleihen z.B. an Geldmarktfonds und erhält dafür die überschüssige Liquidität. Auf diese wird den Minimumzins gezahlt, sodass auch Geldmarktfonds keinen Anreiz haben, den von der Fed vorgesehenen Boden zu unterschreiten.

    Bis vor kurzem war dieses Vorgehen noch unbedeutend, da die Zinsen bis vor kurzem nicht steigen sollten. Vielmehr hätte die Notenbank nach 2008 negative Zinsen durchsetzen müssen, um schnell genug für ausreichende gelpolitische Lockerung zu sorgen. Damals galten Zinsen im negativen Bereich noch als unmöglich. Immerhin konnte die Notenbank durch ihre Forward Guidance und die Anleihekaufprogramme die langfristigen Zinsen weiter senken und so die gesamte Zinskurve nach unten drücken.

    Bevor die Notenbank die Zinsen das nächste Mal senken muss, will sie die Zinsen weiter erhöhen. Yellen geht dabei auch darauf ein, weshalb zuerst die Zinsen angehoben werden und nicht einfach die Notenbankbilanz verkleinert wird. Sie drückt es zweifellos schöner aus, doch im Kern sagt sie: Die Notenbank hatte Angst vor einer Bilanzverkleinerung. Die Notenbank hat Erfahrung mit Zinsänderungen, nicht aber mit einer großangelegten Bilanzverkleinerung. Sie fürchtete sich vor Marktverwerfungen.

    Persönlich gehe ich nicht davon aus, dass die Notenbank ihre Bilanz jemals substantiell verkleinern wird. Das hat schon seit der Gründung der Fed in ihrer heutigen Form vor gut 100 Jahren nicht funktioniert. Es wäre das erste Mal, dass ihr so etwas gelingt. In der Zukunft gibt es daher fast nur eine Perspektive: Die Bilanz immer weiter und weiter ausdehnen.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    Wieso Zinspolitik immer schwieriger wird - Seite 2 Mit jeder Anleihe, die die Notenbanken kaufen, wird die Zinspolitik schwieriger. Janet Yellen erklärt, weshalb das so ist.

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