Rohstoffe - Ölpreis
Ja, es kommt zu einer Ölkrise. Aber nicht so, wie ihr denkt.
Experten der HSBC sind sich sicher: Eine Ölkrise ist im Anmarsch. Doch wird sich diese völlig anders darstellen, als man heute glauben mag. Denn der fossile Brennstoff ist nach wie vor ein knappes Gut. Um das sich die Länder früher oder später prügeln werden.
Seit gut vier Jahren schieben die Finanzmärkte Panik ob der anhaltenden Ölflut. Bei jedem OPEC-Treffen wird erneut auf ein Zeichen zur Begrenzung der Fördermengen gehofft, damit der Barrelpreis endlich mal wieder auf ein akzeptables Niveau steigt. Bislang sind die Diskussionen wiederholt im Sande verlaufen.
Laut einem Forschungsbericht der Großbank HSBC werden wir uns solcherlei Probleme in der Zukunft noch zurück wünschen. Denn letztlich handelt es sich beim Rohstoff Öl immer noch um eine erschöpfliche Ressource, die früher oder später zur Neige gehen wird. Erste Anzeichen deuten bereits darauf hin.
So sei die Anzahl neu entdeckter Ölvorkommen im letzten Jahr auf ein neues Rekordtief gesunken, die wenigen Neufunde seien in ihrem Volumen auch verhältnismäßig klein. Wo ein durchschnittliches Ölfeld vor 40 Jahren noch 500 bis 1.000 Millionen Barrel abwarf, waren es im letzten Jahrzehnt gerade einmal 75 Millionen. Aus diesem Grund dürfte die weltweite Überschusskapazität ab dem Jahr 2017 auf ein extrem niedriges Niveau von gerade mal einem Prozent der globalen Nachfrage absinken (Quelle: "Business Insider").
Zwar würde es definitiv irgendwann zu einem endgültigen Rückgang der Nachfrage kommen - nach Ansicht der Experten wird dies jedoch nicht vor 2040 passieren. Bislang steige die Nachfrage stattdessen kontinuierlich um jeweils eine Million Barrel pro Tag und das seit vielen Jahren. Vor allem in wachstumsstarken Schwellenländern wie Indien nimmt der Bedarf an Rohlöl regelmäßig zu (lesen Sie mehr dazu hier).
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Trotz aller Innovationsbemühungen glauben die Analysten nicht, dass Ölbohrunternehmen dem Problem der schwindenden Vorkommen nachhaltig begegnen können. "Veränderungen in den Produktionsprozessen und in der Bohreffizienz als Antwort auf den Abschwung haben das Problem der kleiner werdenden Lagerstätten nur kaschiert. Der Grad bis zu dem diese Strategie weitergeführt werden kann, ist jedoch immer begrenzter", zitiert "Business Insider" aus dem Bericht.