Wollen sie oder wollen sie nicht…
Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank - Bleibt die Postbank auf der Strecke?
Tja, wollen sie nun oder wollen sie nicht? Gehen Deutsche Bank und Commerzbank bald gemeinsame Wege? Und was passiert mit der Postbank?
Letztere wäre auf jeden Fall Teil der Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ planen beide Banken für den Fall eines Zusammenschlusses, die Postbank nicht zu verkaufen. „In diesem Fall würde es Sinn machen, die Postbank zu behalten“, zitiert die Zeitung aus Verhandlungskreisen. Die Deutsche Bank hatte im Vorjahr überraschend erklärt, sich von der erst 2008 erworbenen Privatkundenbank wieder trennen zu wollen.
Offen ist dem Bericht zufolge, wie die Wettbewerbsbehörden auf einen Zusammenschluss der beiden Großbanken inklusive der Postbank reagieren würden. „Es wäre sicher kein Selbstläufer, einen solchen Zusammenschluss durchzubringen“, sagte Justus Haucap, der ehemalige Vorsitzende der Monopolkommission, der Zeitung. Sie hätten in der Vergangenheit gelernt, dass Märkte im Bankensektor teilweise sehr kleinteilig abgegrenzt werden müssten.
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Ähnlich sieht das der Bonner Wirtschaftsrechtsprofessor Daniel Zimmer: „Die Wettbewerbsbehörden müssten sich den Fall von Segment zu Segment anschauen.“ Zimmer war Haucaps Nachfolger an der Spitze der Monopolkommission. Die „Welt am Sonntag" zitiert zudem aus einem Bericht des Bundeskartellamts aus dem Jahr 2009, der sich mit den Fällen Deutsche Bank/Postbank und Commerzbank/Dresdner Bank befasste. Damals seien die Kartellwächter zu dem Schluss gekommen, dass selbst ein Viererbündnis aus Deutsche Bank, Postbank, Commerzbank und HypoVereinsbank „auf keinem betroffenen Markt über eine marktbeherrschende Stellung in Deutschland“ verfüge.