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    Publizist Thomas Leif über die Dunkelziffer Armut  399  0 Kommentare Die mediale Vernachlässigung der Vernachlässigten - KRESS-Essay

    Hamburg (ots) - Wenn heute der Koalitionsausschuss in Berlin tagt,
    soll er nach dem Willen von SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann vor
    allem eine Entscheidung treffen. Im Bundestagswahlkampf soll Rente
    kein Thema werden. Dabei wäre es an der Zeit, wenn Politik und Medien
    die Ärmsten nicht mehr ignorieren, wenn Redaktionen von Zeitungen,
    Fernsehsendern und Radiostationen die Armen und ihre Sorgen endlich
    ernst nehmen, schreibt Publizist Thomas Leif in seinem KRESS-Essay.

    Auszug aus dem KRESS-Essay von Thomas Leif:

    "Die Beschäftigung mit dem Themenfeld Armut ist stets auch ein
    Kampf um die Interpretationshoheit. Wird mit den Zahlen und Ziffern
    übertrieben, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und Stimmung zu machen -
    oder wird verharmlost, um das tabuisierte "Skandalthema" einzuhegen
    und die beklagten Lebensverhältnisse aus der Welt der Armen in
    normales, unspektakuläres Fahrwasser zu navigieren?

    Dieser dauernde Interpretationskampf spiegelt sich in der gesamten
    Medienberichterstattung. Denn die dokumentierte Armutsbilanz in
    Deutschland ist eine permanente Imageverletzung der Postulate der
    sozialen Marktwirtschaft. Gezielte Verharmlosung und perfide
    Ablenkung treffen heute - wie ein medialer Cocktail - auf
    alarmierende Statistiken und anonyme (Einzel)-Schicksale. Bezogen auf
    die Sachauseinandersetzung fehlt es Journalisten meist an der
    notwendigen Klärungsenergie: was stimmt, welche Positionen und
    Interpretationen der Daten sind korrekt oder welche Befunde sind
    interessengeleitet oder gezielt verwirrend?

    Kurz: Das Thema Armut ist das Fahnenwort für die Grundfrage der
    Gerechtigkeit im deutschen Sozialstaat, für Oben und Unten, für die
    Frage der Legitimation einer (un)gerechten Politik, für die mangelnde
    Repräsentanz der sogenannten Unterschicht, für Ausbeutung im
    Niedriglohnsektor und die wachsende Schere zwischen Arm und Reich.

    In diesem Sinne ist Armut ein Magnetbegriff, der für die
    zunehmende gesellschaftliche Spaltung und oft kaschierte
    Chancen-Ungerechtigkeit steht."

    Mehr auf kress.de, dem Mediendienst: http://nsrm.de/-/3ph

    Zum KRESS-Essay-Autor: Thomas Leif ist Publizist; sein Film "Leif
    trifft arme Rentner - Kein Wohlstand mehr im Ruhestand?" wird am 12.
    Oktober im SWR, 20.15 Uhr bis 21.00 Uhr, gezeigt.

    kress.de-Preview-Tipp: Das Feature von Thomas Leif wird am Montag,
    10. Oktober, um 19 Uhr bei einer Preview mit anschließender
    Diskussion im Rathaus Wiesbaden am Schlossplatz 6 gezeigt. Nach der
    Begrüßung durch Sven Gerich, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt
    Wiesbaden, wird der Film gezeigt. Danach diskutieren gemeinsam mit
    Thomas Leif der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm, der
    ehemalige Sozialrichter und Rentenexperte Jürgen Borchert,
    Hans-Jürgen Urban, Vorstand IG Metall und Kristina Vaillant,
    Buchautorin, "Die verratenen Mütter - Wie die Rentenpolitik Frauen in
    die Armut treibt".

    OTS: kress.de
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    Bülend Ürük
    Chefredakteur
    Tel. 0049-30-55572426
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