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    KORREKTUR/ROUNDUP 2  405  0 Kommentare Windkraft-Ausbau im Norden wird deutlich gebremst

    (Berichtigung des Roundups vom 11. Oktober 14:55 Uhr: Im ersten Satz des zweiten Absatzes muss es richtig heißen "jährlich 2800 Megawatt" statt 2500 Megawatt.)

    BERLIN (dpa-AFX) - Im Norden Deutschlands sollen künftig deutlich weniger neue Windkraft-Anlagen gebaut werden als bisher. Nach einem am Dienstag bekanntgewordenen Entwurf für eine Verordnung der Bundesnetzagentur müssen die Regionen, in denen in der Vergangenheit die meisten neuen Windparks entstanden sind, künftig mit etwas mehr als der Hälfte des bisherigen Zubaus auskommen. Grund für den gebremsten Ausbau sind die Engpässe im Stromnetz. Für Stromkunden dürfte sich beim Preis dem Entwurf zufolge aber kaum etwas ändern.

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    Von den jährlich 2800 Megawatt Windkraft-Leistung, die von 2017 an jährlich neu gebaut werden sollen, dürfen nur maximal 902 Megawatt in "Netzausbaugebieten" im Norden entstehen, wie aus dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf hervorgeht, über den zuvor die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. Je nach Größe einzelner Anlagen entspreche das zwischen 120 und 200 Windrädern.

    Da der Bau großer Nord-Süd-Stromleitungen nur schleppend vorankommt, lässt sich der Windstrom aus dem Norden oft nicht nutzen. Vor allem Windanlagen an Land würden "wegen Engpässen im Übertragungsnetz in steigendem Umfang in Norddeutschland abgeregelt, weil der Strom nicht vor Ort verbraucht und nicht zu den großen Verbrauchszentren im Süden abtransportiert werden kann", heißt es. "Das führt zu volkswirtschaftlich zu vermeidenden Mehrkosten." Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte: "Ausgerechnet die kostengünstigste Technologie soll an den besten Standorten gedeckelt werden."

    Dem Entwurf zufolge wird ganz Mecklenburg-Vorpommern zu einem solchen Wind-Ausnahmegebiet. Ebenso Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und Bremerhaven sowie der nördliche Teil Niedersachsens. Ursprüngliche Pläne, statt in Mecklenburg-Vorpommern in ganz Niedersachsen und auch Hessen den Ausbau zu drosseln, sind nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" damit vom Tisch.

    Von 2017 an wird die Förderung von Ökostrom in Deutschland komplett umgestellt. Mit der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erhalten Betreiber größerer Windparks oder Solaranlagen sowie von Biogas-Anlagen künftig für eingespeisten Strom keine feste, gesetzlich festgelegte Vergütung mehr. Stattdessen werden neue Projekte ausgeschrieben. Wer am wenigsten Subventionen pro Kilowattstunde Strom verlangt, erhält dann den Zuschlag.

    In den Ausschreibungen ab Frühjahr 2017 sollen die Zuschläge für neue Windenergieanlagen an Land in solchen Gebieten begrenzt werden, in denen die Übertragungsnetzleitungen besonders stark überlastet sind - in sogenannten Netzausbaugebieten. "Die Ausschreibungsmengen werden also vorübergehend mengenmäßig begrenzt, um die Netzengpässe nicht zu verschärfen", heißt es im Verordnungsentwurf. Sind die 902 Megawatt im Norden ausgeschöpft, kommen selbst günstige Bieter nicht zum Zuge und müssen es später oder an anderer Stelle neu versuchen.

    Deutschland will bis zum Jahr 2025 einen Ökostromanteil von derzeit 33 Prozent auf 40 bis 45 Prozent erhöhen. Hauptknackpunkt der Energiewende sind fehlende Stromleitungen. Im Norden wird sehr viel Windstrom produziert, der aber nicht in die Industriezentren im Süden kommt.

    "Unmittelbare Auswirkungen auf das allgemeine Preisniveau oder das Verbraucherpreisniveau sind nicht zu erwarten", heißt es in dem Entwurf weiter. Durch die Begrenzung der Zuschläge für neue - grundsätzlich effizientere - Windenergieanlagen könne einerseits an Land im "Netzausbaugebiet" der durchschnittliche Zuschlagswert und damit die EEG-Umlage steigen. Andererseits seien geringere Netzentgelte zu erwarten, da die Kosten für die Abregelungen neuer Windanlagen an Land im "Netzausbaugebiet" sinken./sl/DP/stb




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